Mit dem Milliarden-Sparpaket, das Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) am Mittwoch auf den Tisch gelegt hat, kommen auch schmerzhafte Teuerungen auf uns zu. Die von den Ressorts verlangten Konsolidierungsbeiträge kommen teils auch in Form erhöhter Einnahmen. Das Ressort von SP-Verkehrsminister Peter Hanke etwa erhöht die Preise für das KlimaTicket heftig.
Das gratis KlimaTicket für 18-Jährige streicht die Regierung im Rahmen des Sparpakets überhaupt ganz. Komplett weg ist auch der Klimabonus (zuletzt 145 bis 290 Euro) – als teilweise Kompensation dafür wird ab 2026 der Pendlereuro verdreifacht.
Das KlimaTicket Classic steigt in zwei Schritten von aktuell 1.179,30 Euro auf 1.400 Euro. Das ermäßigte KlimaTicket wird von derzeit 884,20 Euro auf 1.050 Euro angehoben. Die ermäßigte Version des KlimaTickets gilt für Jugendliche unter 26 Jahren, für Senioren über 65, für Menschen mit Beeinträchtigung und teils – je nach Bundesland unterschiedlich – für Personen, die Sozialhilfe beziehen.
Der Preis steigt also beim Classic-KlimaTicket um 220,70 Euro, beim ermäßigten um 165,80 Euro.
Eingeführt wurde die österreichweite Öffi-Jahreskarte im Oktober 2021 von der damaligen grünen Klimaministerin Leonore Gewessler – mit dem Ziel, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel attraktiver zu machen und damit den Umstieg vom Auto auf Öffis zu fördern.
Da Gewessler die Inflationsanpassung des KlimaTickets mehrmals ausgesetzt habe – was jetzt ein budgetäres Problem darstelle – ziehe man die Valorisierung im Wesentlichen jetzt nach, heißt es aus dem Hanke-Ressort.
Angesichts der notwendigen Budgetkonsolidierung brauche es eine Wertsicherung des Tickets, mit dem derzeit 330.000 Kunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln von ÖBB-Zügen bis zu Bim und Bus in ganz Österreich unterwegs sind. Die Nachfrage nach dem KlimaTicket steigt stetig, damit auch die erforderlichen Zuschüsse.
Seit der Einführung des KlimaTickets 2021 ging der Verbraucherpreisindex (VPI) bis 2025 um satte 24 Prozent nach oben. Demgegenüber sei der Preis des KlimaTickets nur um acht Prozent höher als zum Start. Diese Inflationsanpassung werde jetzt nachgeholt.
Die Preisanpassung erfolgt in zwei Schritten: Ab 1. August 2025 kostet das KlimaTicket Ö 1.300 Euro (ermäßigt 975 Euro) und ab 1. Jänner 2026 1.400 Euro (ermäßigt 1.050 Euro).
Der Wertsicherungsbeitrag pro Tag beträgt damit ab 1. August 33 Cent (ermäßigt 25 Cent) und ab Jänner 2026 weitere 28 Cent (ermäßigt 20 Cent).
Ausschlaggebend ist der erste Gültigkeitstag eines Tickets und nicht der Tag des Kaufs. Betroffen sind jeweils nur Neukäufe bzw. Verlängerungen. Für alle bestehenden Tickets und neu gekauften Tickets mit einem Gültigkeitsbeginn vor dem 1. August 2025 ändert sich nichts.
Im Verantwortungsbereich des Verkehrsministeriums liegt nur das bundesweite KlimaTicket Ö. Die regionalen KlimaTickets, die in einzelnen Bundesländern bzw. Regionen gelten, liegen in der alleinigen Verantwortung der Bundesländer bzw. ihrer Verkehrsverbundorganisationsgesellschaften.
