Die Aufregung ist groß: Eine 13-köpfige syrische Familie kassiert in Wien monatlich über 9.000 Euro an Unterstützungen – von Mindestsicherung über Familienbeihilfe bis hin zu diversen Zusatzleistungen. Während sich viele Österreicher darüber echauffieren, spricht die Politik von einem Einzelfall. Doch ist es wirklich einer?
Um das herauszufinden, hat die "Kronen Zeitung" jetzt den Fall vereinfacht: Ein fiktives Paar mit drei Kindern wurde durchgerechnet – in jedem Bundesland. Und das Ergebnis zeigt: Die Sozialleistungen unterscheiden sich massiv, je nachdem, wo man wohnt.
Das Maximum bekommt man in Tirol: Eine fünfköpfige Familie erhält dort bis zu 4.155,15 Euro monatlich – unter anderem, weil der Wohnbedarf mit dem vollen Höchstsatz von 1.400 Euro gedeckt wird. In Wien liegt der Gesamtbetrag mit 4.029,86 Euro nur knapp darunter.
Ganz anders das Bild in Oberösterreich. Dort gibt’s im selben Szenario nur 2.758,17 Euro – ein Unterschied von fast 1.400 Euro pro Monat. Der Grund: Die Wohnkosten werden dort besonders niedrig angesetzt.
Zwar basieren alle Länder auf denselben gesetzlichen Grundlagen – doch wie sie Spielräume nutzen, ist unterschiedlich. Mal wird der Wohnbedarf als Pauschale gewährt, mal abhängig vom Mietvertrag.
Zuschläge für Bildung, Mobilität oder Digitalisierung sind ebenfalls ungleich verteilt. Einmalzahlungen wie Heizkostenzuschüsse oder Digi-Boni? Gibt’s je nach Bundesland teils, teils nicht.
In Salzburg liegt der Höchstwert etwa bei 3.281,13 Euro – allerdings wird dort eine beantragte Wohnbeihilfe gegengerechnet, was die tatsächliche Auszahlung drückt.
Ob man in Österreich 2.700 oder 4.100 Euro bekommt, hängt oft nur von der Postleitzahl ab – und sorgt damit für hitzige Diskussionen.