Was als entspannter Radausflug begann, endete für zahlreiche Urlauber mit einem ÖBB-Debakel! Am Sonntag fiel der Regionalzug REX 1818 von Triest nach Villach plötzlich aus – ohne jede Vorwarnung. Am Bahnhof in Udine staunten rund 100 Radfahrer nicht schlecht: Keine Info am Display, keine Durchsage, kein Ersatz.
Aus Verzweiflung stiegen einige in einen Railjet Richtung Heimat – eine kurze Fahrt bis zur Grenze sollte reichen. Doch stattdessen gab’s lautstarke Ansagen: "Der Schaffner schrie uns an", erzählt Esther E. im Gespräch mit der "Kronen Zeitung".
Und es wurde noch härter: "Wir mussten unter Androhung polizeilicher Gewalt den Zug verlassen." Die Fahrgäste wurden also zum Ausstieg gezwungen. Obwohl sie gültige Tickets hatten, ließ man die Radfahrer nicht mitfahren.
Hilfe kam schließlich von der italienischen Bahn, die kurzerhand einen Zusatz-Waggon für Drahtesel organisierte. Die ÖBB weisen gegenüber der "Krone" die Verantwortung von sich: Der Zugausfall sei von italienischer Seite nicht gemeldet worden.
"Bedauerlicherweise ist der Ausfall des betroffenen Zuges seitens des italienischen Partners nicht an die ÖBB kommuniziert worden. Deshalb konnten keine kurzfristigen Maßnahmen getroffen werden und auch eine entsprechende zeitgerechte Kundeninformation war leider nicht möglich", erklärt ein ÖBB-Sprecher der Tageszeitung.
Die ÖBB pochen zudem auf die Sicherheitsbestimmungen – eine Mitnahme zusätzlicher Fahrräder würde nämlich alle Reisenden gefährden, heißt es in dem Bericht. Und Sicherheit habe für die Bundesbahnen stets "oberste Priorität".
Für die Radler bleibt aber ein fader Nachgeschmack – und die Erkenntnis: Wenn Züge ausfallen, kann's schnell ungemütlich werden.
