Rückwirkend gesperrt

"Ein Fehlurteil!" Doping-Aufregung um ÖSV-Ass

Aufregung um den österreichischen Top-Kombinierer Mario Seidl. Der 32-Jährige wurde nun rückwirkend wegen Dopings verurteilt.
Sport Heute
23.05.2025, 19:32

Seidl ist einer der besten österreichischen Kombinierer der letzten Jahre. Der heute 32-Jährige holte Team-Bronze bei den Olympischen Winterspielen 2018, gewann darüber hinaus dreimal WM-Bronze (2017, 2019 und 2021), jeweils im Team. Nun machte der 32-Jährrige aber eine Verurteilung wegen Dopings öffentlich – und zwar aus dem Jahr 2019.

"In Kürze wird der Internationale Sportgerichtshof CAS ein Erkenntnis online stellen, in dem ich wegen Blut-Dopings verurteilt werde. Aus meiner Sicht ist das ein Fehlurteil! Ein Justiz-Irrtum im Sport, der aus einer falschen Grundhypothese der verantwortlichen Anti-Doping-Behörden entstanden ist und in fünfeinhalb Jahren Untersuchungen voller Verfahrensmängel und Pannen nicht auszuräumen war", schrieb Seidl nun via Instagram.

Die Top Wintersport-News auf einen Blick

Seidl beteuert seine Unschuld

Er betonte: "Die Wahrheit ist: Ich habe als Athlet nie ein unkorrektes Verhalten gesetzt und mir nie etwas zu Schulden kommen lassen." Stattdessen, so argumentierte Seidl, leide er an "Hypogammaglobulinämie", einer Immunerkrankung, die "anscheinend Parameter in meinem Blutbild verändert, sodass sie als bedenklich hinsichtlich möglicher Manipulation interpretiert werden können", meinte der Kombinierer. Experten hätten die Argumentation bestätigt. "Der CAS hielt es trotzdem zu meinem Entsetzen für wahrscheinlicher, dass eine Manipulation der Grund für meine Blutwerte vor sechs und acht Jahren war", fügte Seidl an.

"Als Athlet mit dem Begriff Doping in Verbindung gebracht zu werden, ist der absolute Super-GAU", meinte Seidl, der zuletzt mit einer schweren Knieverletzung zu kämpfen hatte. In den vergangenen fünfeinhalb Jahren habe der Kombinierer mit "polizeilichen Ermittlungen mit Telefonüberwachung, Observation und Hausdurchsuchungen" zu tun gehabt. Die strafrechtlichen Ermittlungen seien "mangels jeglicher Verdachtsmomente längst fallengelassen und eingestellt worden". In der Sportgerichtsbarkeit sei es Seidl aber nicht gelungen, seine Unschuld zu beweisen.

Seidl sei freilich ein "Verfechter strengster Anti-Doping-Regeln im Spitzensport". Es sei deshalb von einem Freispruch ausgegangen. "Bis zuletzt war ich überzeugt, dass sich dieses Missverständnis irgendwie aufklären wird", meinte der 32-Jährige. Doch das System, das die Integrität des Sports schützen sollte, habe "in meinem Fall versagt", so Seidl, der "weiter für die Wahrheit und die Gerechtigkeit kämpfen" wolle. Seidl selbst meinte, er hätte "viel früher aktiv an die Öffentlichkeit gehen sollen. Dass ich das nicht getan habe, tut mir leid", so der Kombinierer.

Die rückwirkend ausgesprochene Dopingsperre von vier Jahren sei vor eineinhalb Jahren ausgelaufen, meinte Seidl. "Ob ich meine Karriere fortsetzen werde, kann ich zum heutigen Zeitpunkt nicht sagen", meinte Seidl., der nach wie vor A-Kader-Athlet im ÖSV ist.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 24.05.2025, 15:26, 23.05.2025, 19:32
Mehr zum Thema
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite
OSZAR »