Kombinierer Seidl verurteilt

Blutdoping-Sperre: Fünf ÖSV-Stars verlieren Medaille

Am Freitag wurde die Blutdoping-Verurteilung von Österreichs Kombinierer Mario Seidl bekannt. Damit verliert auch der ÖSV zwei WM-Medaillen.
Sport Heute
24.05.2025, 10:48

Wegen Unregelmäßigkeiten in seinem Blutpass hat der Internationale Sportgerichtshof CAS nun letztinstanzlich die Dopingsperre Seidls bestätigt. Noch vor der offiziellen CAS-Verkündung machte der 32-jährige Kombinierer selbst seine Verurteilung in sozialen Netzwerken öffentlich.

"Aus meiner Sicht ist das ein Fehlurteil!", meinte Seidl in einer langen Stellungnahme, führte eine Erkranung als Grund für die Auffälligkeiten an. "Ich habe eine seltene Immunkrankheit namens Hypogammaglobulinämie, die bei Entzündungen, Infekten und Verletzungen anscheinend Parameter in meinem Blutbild verändert, sodass sie als bedenklich hinsichtlich möglicher Manipulation interpretiert werden können", schrieb der Salzburger weiter.

Durch das CAS-Erkenntnis ist die Seidl-Sperre jedoch rechtskräftig. Der heute 32-Jährige war rückwirkend ab November 2019 für vier Jahre gesperrt worden. Das bedeutet, dass die Blutdoping-Sperre bereits seit eineinhalb Jahren wieder aufgehoben ist. Seidl gehört aktuell zum A-Kader des ÖSV, wie es mit der Karriere des Salzburgers weitergeht, ist noch offen.

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Alle Ergebnisse annulliert

"Mit dem Eintritt in einen ÖSV-Kader hat sich Mario Seidl vertraglich zu sauberem Sport verpflichtet. Der Österreichische Skiverband hat deshalb das Urteil des CAS mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen", erklärte der ÖSV nun. Der Verband würde "gemeinsam mit Mario Seidl über das weitere Vorgehen beraten", der Disziplinarausschuss des Verbandes werde sich einschalten.

Gegen Seidl sei laut ÖSV im Jänner 2020 ein Verfahren der Österreichischen Anti-Doping-Agentur eröffnet worden, nachdem es Auffälligkeiten bei einer routinemäßigen Blutprobe gegeben habe. Die CAS-Entscheidung habe die Sperre nach Artikel 2.2. der Anti-Doping-Regeln der FIS bestätigt, darin geht es um die Verwendung einer verbotenen Substanz oder verbotene Methoden.

Fünf ÖSV-Stars verlieren Medaille

Deshalb werden Seidl nun alle Ergebnisse zwischen dem 28. November 2019 und 27. November 2023 aberkannt. Genauso wie sämtliche Ergebnisse zwischen dem 6. Oktober 2016 und 18. Februar 2017, sowie zwischen dem 19. Februar 2019 und dem 1. April 2019.

Das hat auch Folgen für einige Teamkollegen Seidls. Denn der Nordische Kombinierer war sowohl 2019 (2. März 2019), als auch 2021 (28. Februar 2021) Teil des ÖSV-Kombinierer-Team, das jeweils WM-Bronze ergattert hatte. Seidl hatte bei der Heim-WM in Seefeld 2019 gemeinsam mit Bernhard Gruber, Franz-Josef Rehrl und Lukas Klapfer das rot-weiß-rote Team gebildet, zwei Jahre später bestritten neben Seidl auch Klapfer, Johannes Lamparter und Lukas Greiderer den Teambewerb. Sie alle verlieren ebenso ihre WM-Medaillen. Beide Male rückt Japan auf den dritten Platz nach.

Nicht von den Dopingsanktionen betroffen ist Olympia-Bronze mit Seidl im Teambewerb 2018 in Pyeongchang und WM-Bronze 2017 in Lahti, ebenso im Teambewerb. Dem heute 32-Jährigen bleiben auch seine beiden Weltcupsiege (24. November 2018 in Ruka, 20. Jänner 2019 in Chaux-Neuve) erhalten. Seidl verliert aber ebenso seinen zweiten Platz beim Weltcup-Bewerb am 6. März 2022 in Oslo.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 24.05.2025, 15:28, 24.05.2025, 10:48
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