Nach historischer WM

"Nicht OK" - Eishockey-Stars mit Kritik am Verband

Nach dem Ausscheiden im WM-Viertelfinale gegen die Schweiz kritisieren die österreichischen Spieler den heimischen Eishockeyverband.
Sport Heute
23.05.2025, 09:52

Die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft hat bei der Weltmeisterschaft in Dänemark und Schweden Geschichte geschrieben – und dennoch endet das Turnier mit Kritik. Nach dem klaren 0:6 im Viertelfinale gegen die Schweiz zeigen sich Spieler frustriert über strukturelle Probleme im Verband.

Trotz der deutlichen Niederlage gegen die Schweiz war es die beste WM-Leistung eines österreichischen Teams seit 1994. Erstmals seit 31 Jahren gelang der Einzug ins Viertelfinale, vier Siege – darunter ein eindrucksvolles 6:1 gegen Lettland – bescherten dem ÖEHV-Team rund um Kapitän Thomas Raffl nicht nur internationale Anerkennung, sondern auch das beste Abschneiden seit über drei Jahrzehnten.

"Diese Mannschaft hat Großes geleistet. Die WM war in jeder Beziehung fantastisch", betonte Teamchef Roger Bader. Der Schweizer wird die Nationalmannschaft auch 2026 bei der Heim-WM in Zürich und Fribourg betreuen. Der erfahrene Coach sieht eine stabile Basis für die Zukunft: Nur sechs Feldspieler sind über 30, das Torhüterduo mit David Kickert und Atte Tolvanen gilt als starkes Rückgrat.

Trotz der sportlichen Erfolge wurde nach dem Turnier harsche Kritik laut – und zwar an der Verbandsspitze. Die Spieler beklagen fehlende finanzielle Mittel, mangelnde Sponsoren und eine unzureichende Infrastruktur. So mussten etwa Vorbereitungsspiele in einer kleinen Eishalle in Wien ausgetragen werden – eine Folge der angespannten Budgetsituation.

Spieler kritisieren Verband: "Jetzt ist der ÖEHV am Zug"

"Wir Spieler haben unseren Job sehr gut gemacht. Jetzt liegt es am Präsidium und der Geschäftsführung, mehr Feuer reinzubringen", erklärte Lukas Haudum gegenüber dem ORF. Auch Routinier Manuel Ganahl sprach Klartext: "Wenn wir auf diesem Level mithalten wollen, braucht es professionelle Strukturen – auf und neben dem Eis." Stürmer Dominic Zwerger ergänzte: "Wir haben sportlich geliefert, jetzt muss auch organisatorisch ein Schritt nach vorne gemacht werden."

Die WM brachte dem österreichischen Eishockeyverband (ÖEHV) eine Prämie von 513.000 Euro vom Weltverband – nach Abzügen bleiben davon rund 175.000 Euro beim Verband. Geld, das dringend benötigt wird, um Infrastruktur, Nachwuchs und Professionalisierung weiter auszubauen.

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Ob der sportliche Schwung auch auf Verbandsebene genutzt wird, bleibt offen. Das Nationalteam hat eindrucksvoll gezeigt, was mit Einsatz, Teamgeist und taktischer Disziplin möglich ist. Nun liegt es an der Verbandsführung, diese Basis zu nutzen – und Österreichs Eishockey auf ein neues Niveau zu heben.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 23.05.2025, 10:15, 23.05.2025, 09:52
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