Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) versteht die "Wolfshetze" in Kärnten überhaupt nicht und übt lautstark Kritik. Demnach soll ÖVP Landesrat Martin Gruber über 600 Abschussbefehle ausgestellt haben – von denen bereits 22 vollstreckt wurden.
"Heute-tierisch" hat bei LHStv. Martin Gruber um eine Stellungnahme gebeten, doch noch keines bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung erhalten.
Zwar wurde der Schutzstatus des Wolfes von "streng geschützt" auf "geschützt" herabgesetzt, dennoch bedeutet dies nicht, dass man ihn willkürlich dezimieren darf. Abschüsse sind nur in bestimmten Ausnahmefällen und nach sorgfältiger Prüfung gerechtfertigt. Sie setzen eine Gefährdung des Menschen oder Nutztierrisse ohne adäquaten Herdenschutz voraus.
Dies alles soll aber in Kärnten gar nicht der Fall sein, möchte man dem Tierschutzverein glauben. Im Hinblick darauf, dass man jetzt im Mai noch Wölfe schießen will, wo sie gerade mit der Jungtier-Aufzucht begonnen haben, spricht Balluch gar von einem "rücksichtslosen Massaker".
„Wölfe ernähren gerade ihre Kinder. Diese verhungern beim Abschuss ihrer Eltern elendiglich.“DDr. Martin BalluchVerein gegen Tierfabriken (VGT)
Der Tierschützer zieht dabei einen Vergleich zu einer Zeit lange vor den heute bestehenden Artenschutzgesetzen: "In keinem Land der Welt wird auf so kleiner Fläche mit einem derart rücksichtslosen Massaker gegen den Wolf vorgegangen. Kärnten ist in Sachen Wolf im Mittelalter stecken geblieben! Demnächst wird zu Wolfsangeln und Gift gegriffen!"
Aus Seiten des Tierschutzes könnte man wirklich den Eindruck bekommen, dass dieser in Kärnten nicht besonders hochgehalten würde. Auch ist man gespannt auf allfällige Argumente für 600 Abschussbefehle. Der VGT jedoch, lässt keine Argumente für den Abschuss unschuldiger Wölfinnen gelten und bemängelt lautstark unseren nicht vorhandenen Rechtsstaat für Behörden, wenn es um Tierschutz geht.