Tierischer Neuzuwachs in Wien

Neues Männchen ist noch zu jung für dicke Backen

Anfang Mai gab es nicht nur die große Willkommensparty für das Panda-Pärchen, sondern auch ein junges Orang-Utan Männchen lebte sich schon ein.
22.05.2025, 09:52

Bereits Anfang Mai gab es bei den Borneo-Orang-Utans im Tiergarten Schönbrunn einen männlichen Neuzugang. Da im vorletzten Jahr der fast 50-jährige Primatenmann verstorben ist, wurde im Rahmen den Europäischen Erhaltungszuchtprogramms jetzt ein neunjähriger Bub aus dem niederländischen Tierpark Apenheul umgesiedelt. Vorerst musste er sich natürlich gut in seiner neuen Umgebung einleben, bevor er unser Mädchen und den Nachwuchs kennenlernen durfte.

Das Zusammentreffen ließ allerdings nicht lange auf sich warten und das erste, schüchterne "Händeschütteln" lief nach intensiver Vorbereitung recht harmonisch ab.

„Die Dynamik innerhalb der Gruppe ist sehr friedlich und die Tiere nähern sich einander immer wieder an“
Dr. Stephan Hering-HagenbeckTiergartendirektor

"Wir hoffen, dass das neue Männchen in einigen Jahren, sobald unsere beiden Jungtiere entwöhnt sind, für Nachwuchs sorgen wird. Mit unseren 2020 zugezogenen jungen Weibchen und deren weiblichen Nachwuchs haben wir bereits einen wichtigen Grundstein für eine stabile Zuchtgruppe mit ausgewogener Altersstruktur gelegt", erzählt der Tiergartendirektor freudig.

Noch zu jung für männliche Attribute

Ausgewachsene Orang-Utan-Männchen entwickeln in der Regel rund um ihr Gesicht auffällige Wangenwülste. Dieses Geschlechtsmerkmal, das sich je nach Männchen in einem unterschiedlichen Alter entwickelt, fehlt dem Neuankömmling noch. Auch das für Männchen typische lange, zottelige Haarkleid wird ihm erst wachsen. Derzeit ähnelt er im Aussehen noch stark den Weibchen.

"In der Wildbahn sind alle Orang-Utan-Arten aufgrund des Verlusts ihrer natürlichen Lebensräume auf Borneo und Sumatra von der Ausrottung bedroht. Daher unterstützen wir seit 2021 das Projekt HUTAN auf Borneo. Im Rahmen dieses Projekts werden unter anderem Korridore zwischen intakten Waldgebieten durch Aufforstung geschaffen und erforscht. Diese sollen Wildtieren, darunter auch Borneo-Orang-Utans, Wanderungen ermöglichen und Mensch-Tier-Konflikte, die oft durch intensive Landwirtschaft entstehen, verringern", so Dr. Folko Balfanz, zuständiger zoologischer Kurator im Tiergarten.

Innerhalb der vergangenen fünf Jahre konnten im Rahmen eines Monitorings im Keruak-Wildtierkorridor, das vom Tiergarten mitfinanziert wird, rund 120 Tierarten erfasst werden. Das Ergebnis zeigt, dass dieser Korridor von der heimischen Tierwelt genutzt wird und die Wiedervernetzung von Gebieten funktionieren kann.

{title && {title} } red,tine, {title && {title} } Akt. 22.05.2025, 14:57, 22.05.2025, 09:52
OSZAR »