Kaum aufgebaut, schon wieder platt: Die Haltestelle neben dem Linzer Musiktheater entwickelt sich zum wahren Unglücksort. Eigentlich stehen dort zwei Wartehütten – schon vor einigen Jahren wurde eine von einem Pkw umgefahren. Mitte April begann dann die kuriose Serie: Innerhalb von wenigen Wochen krachte es gleich zweimal.
Am 14. April wurde die Hütte nach einem Crash neu aufgebaut – am nächsten Tag war sie schon wieder Schrott. Nach einer kurzen Verschnaufpause gab es im Mai den nächsten Unfall: Vor wenigen Tagen wurde dann auch noch das zweite Wartehäuschen niedergefahren. Sind hier Vandalen am Werk?
"Ich habe mir gedacht, das kann doch nicht sein!", erzählt Gemeinderat Lorenz Potocnik (LinzPlus) gegenüber "Heute". Er war zufällig zweimal direkt nach dem Unfall bei der Haltestelle vorbeigekommen. "Also bin ich der Sache auf den Grund gegangen."
Mittlerweile ist sich Potocnik "zu 99,9 Prozent sicher", dass die langen Fahrzeuge des Oberösterreichischen Verkehrsverbunds (OÖVV) die Übeltäter dürften. Oft stünden an der Haltestelle nämlich gleich mehrere Busse hintereinander: "Wenn der zweite oder dritte dann schon wegfahren will, schert er stark aus und haut die Hütte mit dem Heck um."
Reaktionen auf Facebook ließen nicht auf sich warten. Beobachter hätten Potocnik darauf hingewiesen, dass die Buslenker in der Stadt oft auffällig flott unterwegs seien – normalerweise wären sie eher das Fahren auf Freilandstraßen gewohnt. Eventuell brauche es "einer Schulung für den Stadtverkehr", meint der Gemeinderat.
Nähere Informationen zum Hergang wollte der OÖVV auf Anfrage nicht geben. Fix ist: Dreimal verursachte ein Bus im Auftrag des Verkehrsunternehmens den Unfall. Man führe derzeit schon Gespräche mit der Linz AG, um die Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Für Potocnik ist die Sache klar: "Diese Hütten müssen dort weg oder anders gebaut werden."