Bluttat in Bielefeld

Terrorverdacht! Attentat wohl "religiös motiviert"

Am Sonntag attackierte ein Syrer im deutschen Bielefeld mehrere Menschen. Die Ermittler gehen jetzt von einem islamistischen Motiv aus.
Newsdesk Heute
20.05.2025, 20:30

Es waren schreckliche Szenen: Sonntagfrüh soll der Syrer vor einer Bar in Bielefeld (Nordrhein-Westfalen) wahllos mit einem Messer und einem Steckdegen auf Gäste eingestochen haben. Dabei wurden vier Menschen teils schwer verletzt, ein Opfer schwebte in Lebensgefahr.

Die angegriffenen Personen konnten sich mit Schlägen wehren und verletzten den Angreifer dadurch. Dieser ergriff daraufhin die Flucht und verlor dabei einen Rucksack. Die Ermittler fanden darin mehrere Messer, eine Flasche mit einer brennbaren Flüssigkeit und Personaldokumente.

42 Stunden auf der Flucht

Nach dem Syrer wurde eine Fahndung eingeleitet, gefasst wurde der Mann aber erst am Montagabend, nachdem er gut 42 Stunden auf der Flucht war. Geschnappt wurde der Mann in Heiligenhaus bei Düsseldorf. Bei seiner Festnahme leistete der Tatverdächtige Widerstand.

Schlussendlich hätten Zeugenhinweise die Ermittler auf die Spur des 35-Jährigen gebracht. Polizisten eines Spezialeinsatzkommandos durchsuchten in Heiligenhaus mehrere Objekte. Wohnhaft ist der Tatverdächtige in der Stadt Harsewinkel bei Bielefeld.

Kontakt zu Islamisten

Am Dienstag verhängte ein Richter am Amtsgericht Bielefeld die Untersuchungshaft über den 35-Jährigen. Ihm werde versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Am Abend schaltete sich einem Bericht der "Bild" zufolge dann auch der Generalbundesanwalt ein. Der Grund: Terrorverdacht!

Es bestehe der Verdacht, "dass die Tat religiös motiviert war und als Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung zu verstehen ist", erklärte die Bundesanwaltschaft. Der Syrer soll Kontakt zu einem behördlich bekannten Islamisten aus dem Kreis Gütersloh (Nordrhein-Westfalen) gehabt haben, berichtet die "Bild" in Berufung auf Ermittlerkreise.

Außerdem könnte er auch Verbindungen zum Umfeld zweier Personen haben, gegen die in der Vergangenheit Terrorismus-Verfahren liefen. Im Zimmer des Syrers in der Asylunterkunft soll die Polizei laut der "Bild" handschriftlich notierte Telefonnummern gefunden haben. Wie eng der Kontakt zu diesen Personen war, könne aktuell nicht gesagt werden. Derzeit werde das Handy des Verdächtigen durchsucht.

Dem Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul, zufolge soll der Tatverdächtige über die Türkei nach Europa gekommen sein. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge habe ihm im Dezember 2023 einen befristeten Schutzstatus ausgestellt, nachdem er in Deutschland Asylantrag gestellt habe. Bislang war der Syrer polizeilich nicht in Erscheinung getreten.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 20.05.2025, 20:36, 20.05.2025, 20:30
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