Zehn Tage vor der Wien-Wahl gibt's jetzt das Zeugnis für die Stadtpolitiker! Unique Research hat das brandaktuelle "Heute"- Politbarometer erhoben. 1.200 Wahlberechtigte wurden telefonisch und online über ihre Meinung zum Polit-Personal in der Hauptstadt befragt. Unangefochten an der Spitze steht Bürgermeister und SP-Chef Michael Ludwig. Ihn finden 59 Prozent der Befragten gut, 31 Prozent der Befragten haben hingegen eine "eher schlechte" Meinung über den Stadtchef.
Mit 98 Prozent (!) weist Amtsinhaber Ludwig auch die höchste Bekanntheit auf. FPÖ-Stadtrat Dominik Nepp kommt Ludwig hier am nächsten – er ist 93 Prozent der Bevölkerung ein Begriff. Langzeit-Stadträtin Ulli Sima und Sozialstadtrat Peter Hacker kommen auf 80 Prozent.
In Sachen Beliebtheit kommt nach Ludwig lange nichts. Gesundheits-Stadtrat Peter Hacker imponiert den Wienern noch am ehesten, 35 Prozent haben eine positive Meinung über den streitbaren Sozialdemokraten (31 negativ). Auf Platz 3: Planungsstadträtin Ulli Sima mit 32 Prozent an Positiv-Nennungen.
Dicht dahinter das erste Nichtregierungsmitglied mit FP-Mann Dominik Nepp, der mit seinem Oppositionskurs punkten kann. Ihn finden 27 Prozent gut. Nepp weist aber auch die mit Abstand meisten Negativ-Nennungen mit 54 Prozent auf. Von VP-Chef Karl Mahrer haben 26 Prozent ein positives Bild.
Abgefragt hat "Heute" auch andere Themen: Wie berichtet, finden 61 Prozent der wahlberechtigten Wiener die Mindestsicherung in der Hauptstadt zu hoch. Der Fall einer syrischen Familie, die 4.600 Euro an Sozialhilfe kassiert, hatte große Wellen geschlagen. Sogar 58 Prozent der deklarierten SPÖ-Wähler sind dafür, dass die Hilfsgelder für Menschen in der Mindestsicherung bundesweit vereinheitlicht werden sollen und nicht weiterhin in Wien höher als in anderen Bundesländern bemessen werden.
Nur 36 Prozent der SP-Wähler unterstützen hingegen, dass die aktuelle Höhe genauso beibehalten gehört. Bei den Grünwählern sind es hingegen 68 Prozent, die sich für die Hilfe in der aktuellen Form aussprechen. Bei ÖVP-Wählern ist die Unzufriedenheit über das Ausmaß der Sozialgeld-Zahlungen – wenig überraschend – am höchsten. Ganze 86 Prozent finden sie zu hoch. Bei den FP-Wählern sind 79 Prozent gegen die aktuelle Bemessung der Stadt.
Auch was die Zukunft der Stadt angeht, sind blaue Wähler wenig hoffnungsvoll: Ganze 76 Prozent antworteten die Frage: "Wenn Sie an die Zukunft Wiens denken, wird Wien in einem Jahr besser oder schlechter dastehen als heute?" eindeutig mit "schlechter." Hier haben vor allem pinke (36 Prozent für "besser") und rote Wähler (35 Prozent für "besser") ein weitaus positiveres Bild der Stadtentwicklung. Bei den Grünen glaubt die überwiegende Mehrheit, dass alles unverändert bleibt (49 Prozent), optimistische (23) und pessimistische (24) Vorstellungen halten sich hingegen die Waage.