Israel holte beim diesjährigen "Song Contest" in Basel mit Abstand am meisten Punkte beim Publikum: 297. Im Nachhinein sorgte dies für Kritik am Votingsystem. Diverse Länder und sogar unser Sieger JJ (24) fordern gar den Ausschluss von Israel. Eine Untersuchung ergab zudem, dass eine Agentur mit Verbindung zur israelischen Regierung eine Werbekampagne durchführte und zum Voting für Sängerin Yuval Raphael (24) aufrief.
Nun hat sich Martin Green, der Direktor des "Eurovision Song Contest", zur Kontroverse geäußert. In einem offenen Brief adressiert er die Kritik am Votingsystem. "Das ESC-Wahlsystem umfasst mehrere Sicherheitsebenen und ein umfassendes Regelwerk, um ein gültiges Ergebnis zu gewährleisten", meint er.
Es kämen speziell entwickelte Systeme zur Überwachung und Betrugsprävention zum Einsatz. Zusätzlich seien 60 Personen in Köln und weitere in Wien und Amsterdam im Einsatz, um die Abstimmungsprozesse in allen Ländern zu verfolgen. Unterstützt werden sie dabei von der Firma Once Germany GmbH.
"Alle Ergebnisse werden nach dem 8-Augen-Prinzip vom CEO und den leitenden Mitarbeitern von Once überprüft, die zusammen über 40 Jahre Abstimmungserfahrung verfügen", so Green weiter. Nach dem Voting werden die Ergebnisse von der unabhängigen Compliance-Beauftragten EY authentifiziert.
Dass die Delegationen Werbung für ihre Artists machen, sei laut Green erlaubt und ein wichtiger Bestandteil der Musikindustrie. "Wir möchten jedoch sicherstellen, dass diese Werbung die natürliche Mobilisierung von Communities und Diasporas, die wir bei allen Publikumsabstimmungen im Unterhaltungsbereich beobachten, nicht unverhältnismäßig beeinträchtigt", fügt er jedoch an.
Im Juni werden sich die Verantwortlichen des Votings wie jedes Jahr treffen und die Daten analysieren. Bei Bedarf werden Maßnahmen eingeleitet, um die Sicherheit des Systems zu gewährleisten.