Die ständigen Teuerungen drücken auf den Magen. Bald werden Lokal-Gäste beim Blick auf die Rechnung erneut einen massiven Kostenanstieg merken. "Es wird zu Preisanpassungen kommen", sagte kürzlich Mario Pulker, Obmann der Gastronomen in der Wirtschaftskammer Österreich.
Eine neue Studie vom Institut für Handel, Absatz und Marketing der Linzer Kepler Universität bringt jetzt neue dramatische Zahlen. Die Resultate basieren auf sieben, halbjährlich durchgeführten Online-Befragungen unter 1.000 Erwachsenen in Österreich.
Generell herrsche derzeit "kein Mangel an Krisen", betonen Christoph Teller und Ernst Gittenberger vom Institut: Zolldebatte, Ukraine-Krieg, Budgetdefizit, Insolvenzwelle. Wie geht es den Konsumenten dabei? Wie ist die Stimmung?
Ein Ergebnis bringt die Krisenstimmung auf den Punkt: 52 Prozent – also mehr als die Hälfte – der Befragten empfinden die aktuelle Wirtschaftslage noch schlechter als 2024. Zusätzlich beunruhigend: 66 Prozent der Teilnehmer sind wegen der allgemeinen ökonomischen Situation verunsichert.
Als Folge halten sich Menschen beim Einkaufen weiter zurück, 24 Prozent der Österreicher konsumieren aktuell weniger Einzelhandelswaren. Zum Vergleich: Im April 2024 waren es 22, im September 21 Prozent.
Wo wird gespart? Laut Institut geben 41 Prozent der befragten Konsumenten weniger für Bekleidung, Schuhe und Sportartikel aus. Bei Elektrogeräten, Möbel, Bau- und Heimwerkerbedarf sind es sogar 44 Prozent.
"Multiple Krisen verunsichern die Konsumenten, und das drückt auf die Kauflaune", erklärt Gittenberger. "Ob heuer der wirtschaftliche Aufschwung und damit ein Ende der Kaufzurückhaltung im Einzelhandel kommt, bleibt fraglich."
„Multiple Krisen verunsichern die Konsumenten, und das drückt auf die Kauflaune.“Ernst Gittenbergervom Institut für Handel, Absatz und Marketing
33 Prozent der Österreicher würden ihre finanzielle Lage schlechter als im Vorjahr einschätzen. "Die (erhoffte) Konsumerholung wird auch 2025 auf sich warten lassen", so Gittenberger.