Kaum ein Bild ist so typisch für den Frühling wie gelb-blühende Rapsfelder. Doch genau diese könnten in Österreich bald verschwinden. Die Anbaufläche von Raps betrug im Jahr 2014 noch rund 53.000 Hektar, mittlerweile ist sie auf etwa 20.000 Hektar drastisch zurückgegangen.
Der Grund dafür liegt in den aktuellen Bedingungen, die den Anbau riskant machen, da es immer schwieriger wird, eine ausreichende und qualitativ hochwertige Ernte zu erzielen und gleichzeitig die Kosten zu decken. "Die Kombination aus klimatischen Extrembedingungen, Schädlingsdruck und fehlenden Pflanzenschutzmitteln macht eine sichere Ernte immer unwahrscheinlicher", erklärt Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.
Neben der Verarbeitung zu Speiseöl gilt Raps auch als wichtige Eiweißquelle für Futtermittel in der Tierhaltung. Während der Blütezeit zählt er zudem zu den wichtigsten Nahrungsquellen für Bienen. Verwendet wird er auch als Rohstoff für Biotreibstoffe und als Grundstoff in der Pharmaindustrie. Der Rückgang im Rapsanbau würde daher nicht nur die Bauern, sondern auch die Imker, Verarbeiter und letztlich die Konsumenten treffen.
Mayr fordert daher eine praxisgerechte und wissenschaftlich fundierte Pflanzenschutzpolitik sowie eine gezielte und flexible Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, um den Rapsanbau wieder möglich und attraktiv machen.