Erst kürzlich hat die Bundesregierung ein neues Pensionspaket in Begutachtung geschickt. Dieses sei wegen des demografischen Wandels notwendig, erklärt man.
Heißt: Alle sollen länger arbeiten. Die Frühpension wird auf 63 Jahre (von 62) erhöht, ebenso die notwendigen Versicherungsjahre (von 40 auf 42). Ab Jänner 2026 soll zudem ein Modell der Teilpension neu eingeführt werden, mit dem Arbeitnehmer nach 42 Versicherungsjahren ihre Arbeitszeit reduzieren und bereits einen Teil ihrer Pension in Anspruch nehmen.
Die Regierung spricht von der "größten Pensionsreform seit 20 Jahren", die Opposition – u.a. FPÖ-Chef Kickl – von einem "miesen Verrat an Pensionisten".
Geht es nach dem Verein "Aktion Generationsgerechtigkeit", braucht es weitere Maßnahmen, um das Pensionssystem wieder in den Griff zu kriegen. "Unsere Lebenserwartung steigt, aber das System bleibt stehen. Wenn wir nicht jetzt handeln, wird die Rechnung die Jugend zahlen müssen", erklärte Vereinsobmann Georg Feith am Rande einer Veranstaltung unter dem Titel "Pensionen – ein Trilemma: Demografie – Finanzierung – Gesundheit" am Dienstag.
Feith: "Es braucht eine Korrektur der Fehlanreize, frühzeitig in Pension zu gehen, eine Stärkung kapitalgedeckter Vorsorgeelemente und den Mut, auch politische Tabus zu hinterfragen."
Die Aktion Generationengerechtigkeit hat folgende zentrale Forderungen an die Politik aufgestellt:
➤Pensionsantrittsalter anpassen: Anhebung des gesetzlichen Antrittsalters auf 67 Jahre, gekoppelt an die Lebenserwartung. Korridorpensionsalter anheben – einen ersten Schritt mit Anhebung von 62 auf 63 Jahre hat die Bundesregierung schon gesetzt.
➤Frühpension eindämmen: Höhere Abschläge bei vorzeitiger Pension, Rücknahme teurer Sonderregelungen – hier ist mit der Halbierung der Erhöhung ein erster Schritt eingeleitet worden.
➤System vereinfachen & entlasten: Automatischer Anpassungsmechanismus, Reduktion nicht gesetzlicher Leistungen, Budgetdeckelung für Zusatzleistungen.
➤Rehabilitation vor Rente: Frühzeitige medizinische und berufliche Wiedereingliederung statt Invaliditätspension.
➤Arbeitsmarkt für Ältere stärken: Förderung generationengemischter Teams, evidenzbasierte Arbeitsmarktpolitik, Anti-Diskriminierung.
➤Kapitalgedeckte Vorsorge ausbauen: Stärkung der 2. Säule (Pensionskassen), steuerliche Anreize, flexiblere Veranlagung.
➤Elternsplitting einführen: Automatisches Aufteilen von Pensionsansprüchen zwischen Elternteilen mit Opt-out-Möglichkeit.
➤Seniorenstatus neu definieren: Anpassung an das tatsächliche Regelpensionsalter.