Nicht gut auf die Erste Bank ist derzeit Lothar W. (36) zu sprechen: Der Wiener suchte am Karfreitag, dem 18. April, das Foyer der Erste-Bank-Filiale Citygate in Floridsdorf auf: "Ich hatte 3.000 Euro in 200-Hunderter-Scheinen und wollte sie am Automaten in kleinere Scheine umtauschen", erzählt der 36-Jährige im Gespräch mit "Heute".
Fünf Minuten lang werkte der Automat – doch Geldscheine kamen keine heraus: "Der Automat hat das gesamte Geld geschluckt. Ich erhielt lediglich einen Hinweiszettel. Darauf stand, dass mein Geld inzwischen sicher und separat im Automat verwahrt wird, und ich mich an das Personal im Foyer wenden soll. Dort wurde ich mit dem Verweis auf das lange Osterwochenende vertröstet – niemand hätte Zugriff auf den Automaten", berichtet Lothar W.
„Ich wurde jedes Mal vertröstet. Die Mitarbeiter meinten nur, dass es dauert“Lothar W.ist über die Erste Bank verärgert
Am Dienstag nach Ostern fragte der 36-Jährige erneut in der Filiale nach: "Es hieß: 'Wir sind nicht zuständig. Eine andere Firma kümmert sich um die Automaten.' Ich bin dann sogar in die Zentrale am Belvedere gefahren. Dort hat man mich wieder auf die zuständige Filiale verwiesen", ist der Wiener verärgert.
Wochen vergingen, immer wieder fragte Lothar W. in der Filiale nach und rief bei der Hotline der Bank an: "Ich wurde jedes Mal vertröstet. Die Mitarbeiter meinten nur, dass es dauert. Auch ein geplanter Urlaub war davon betroffen, da mir die 3.000 Euro fehlten. Für mich ist das nicht nur ein finanzieller Schaden, sondern auch ein bezeichnendes Beispiel für fehlende Kundenorientierung und mangelnde Verantwortung."
Am 7. Mai – fast drei Wochen, nachdem der Automat die 3.000 Euro eingezogen hatte – kam schließlich die erlösende Nachricht: "Ich habe die Summe auf mein Konto zurückbekommen. Ich bin allerdings der Meinung, dass die Bank für solch eine Situation eine raschere Lösung parat haben sollte."
"Heute" fragte bei der Erste Group nach, warum Lothar W. so lange auf sein Geld warten musste: "Wir entschuldigen uns für die Verkettung von unglücklichen Umständen und die daraus entstandenen Unannehmlichkeiten. Wir haben einen hohen Anspruch an unseren Kundenservice. Diesem Anspruch konnten wir in diesem Fall leider nicht gerecht werden", erklärt ein Sprecher.