Wer sich heute noch an den Arztberuf herantraut, braucht nicht nur immensen Lernwillen, sondern auch gutes Geld. An der Danube Private University in Krems zahlt man für den Bachelor- und den Masterstudiengang in Humanmedizin jeweils 14.000 Euro pro Semester.
Hier blecht man also für ein Humanmedizin-Studium stolze 85.000 Euro – schafft man den Kraftakt in Mindeststudienzeit. Die Institution verteilt jetzt bis zu 20 Stipendien – die sorgen aber für übles Bauchweh.
Sämtliche Studiengebühren sollen für einzelne Studierende ausgesetzt werden. Was sich anhört wie ein Lottogewinn, hat einen Haken: Die Empfänger der Stipendien müssen sich verpflichten, nach ihrer Facharztausbildung fünf Jahre lang in Niederösterreich zu arbeiten – entweder in einem Spital der Landesgesundheitsagentur (LGA) oder als Kassenarzt im eigenen Bundesland. Auch ein Haupt- oder Nebenwohnsitz in NÖ ist über fünf Jahre nach Abschluss Pflichtbedingung.
Der Direktor der Danube Private University, Robert Wagner, spricht von einer echten Chance für junge Menschen mit Medizintraum: "Mit diesem Stipendium bietet die DPU eine einmalige Gelegenheit, den Berufsweg in Niederösterreich zu starten und aktiv zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung im Bundesland beizutragen."
Der Bachelor-Studiengang in Humanmedizin wird in Krems gelehrt, der ebenso dreijährige Master ist in Wiener Neustadt geplant. Für Stipendiaten werden die Studiengebühren vollständig gestricht – sofern sie die Uni-Konditionen einhalten.
Zusammengerechnet sollen die Glückspilze also drei Jahre im Bachelor in Krems verbringen und anschließend dazu drei Jahre im Master in Wr. Neustadt. Und danach nochmal fünf Jahre Pflichtarbeit als Facharzt in einem Spital der LGA Niederösterreich oder als Kassenarzt im eigenen Bundesland.
Die Verbindung zur Uni besteht also für elf (!) Jahre, absolviert man Bachelor und Master an der DPU. Bewerbungen sind noch bis 14. Juni möglich, die Auswahl soll spätestens Ende August abgeschlossen sein.
Die Aktion ist nicht neu – bereits im Vorjahr vergab die Danube Private University 35 Stipendien. Der Erfolg lässt sich nicht leugnen: Mehr als die Hälfte der neuen Studierenden kam zuletzt aus Niederösterreich. Insgesamt 61 von 120 Studienanfängern stammen aus dem Bundesland – verteilt auf 47 Gemeinden, von der Waldviertler Grenze bis ins südliche Industrieviertel.