Ein außergewöhnlicher Wettersturm hat am 16. Mai Sizilien und Kalabrien heimgesucht. Der Zyklon "Ines" brachte heftige Regenfälle, die in kurzer Zeit bis zu 200 Liter pro Quadratmeter erreichten. Besonders betroffen waren die Provinzen Palermo und Trapani, wo es zu erheblichen Überschwemmungen kam.
Neben den sintflutartigen Regenfällen wurden auch starke Sturmwinde mit Böen von über 100 km/h registriert. Diese verursachten hohe Wellen von bis zu vier Metern, was die Gefahr von Sturmfluten an den Küsten Siziliens und Sardiniens erhöhte.
Bis Freitagabend war noch mit intensiven Niederschlägen zu rechnen, die besonders in Kalabrien und Apulien für Probleme sorgen könnten. Anwohnern empfiehlt der italienische Wetterdienst Meteo, die Meldungen des Zivilschutzes weiterhin zu verfolgen.
Im Mittelmeerraum treten als Folge der Erderwärmung zunehmend sogenannte "Medicanes" (Mediterranean Hurricanes) auf – tropenähnliche Sturmsysteme mit heftigem Regen, Sturmfluten und hohem Wind. Diese Systeme könnten sich weiter nach Norden ausdehnen, also etwa bis nach Südösterreich reichen – vor allem bei wärmeren Meerestemperaturen im Mittelmeer.
Die Behörden warnten zudem vor künftigen Unwettern und riefen die Bevölkerung zur Vorsicht auf. Die ungewöhnliche Intensität des Zyklons wird mit den Auswirkungen des Klimawandels in Verbindung gebracht, der zu einer Zunahme solcher extremen Wetterereignisse führt.
Starke Tropenstürme (z.B. aus dem Atlantik) können nach ihrer Abschwächung als Ex-Zyklone Mitteleuropa erreichen – und auch Österreich mit Sturm und Starkregen treffen. Beispiele waren die Ex-Hurrikans "Gonzalo" (2014) oder "Ophelia" (2017).