Arbeit soll sich wieder mehr lohnen – das ist die Botschaft von Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Wie er am Sonntag erklärte, dürfen heimische Arbeitgeber ihren Beschäftigten heuer eine Prämie von bis zu 1.000 Euro steuerfrei auszahlen. Der Bonus sei lohn- und einkommensteuerfrei und soll all jene belohnen, die sich besonders ins Zeug legen.
"Wer Leistung bringt, soll dafür belohnt werden", so Hattmannsdorfer. Im Unterschied zu früheren Modellen ist die Auszahlung diesmal nicht mehr an Kollektivverträge oder Betriebsvereinbarungen gebunden. Das soll die Handhabung für Betriebe vereinfachen – und vor allem mehr Menschen den Bonus ermöglichen.
Zustimmung kommt von der Industriellenvereinigung (IV). Der steuerfreie Leistungsbonus sei ein "richtiger Schritt, um gezielt Anreize für individuelle Leistung zu setzen". Besonders engagierte Mitarbeiter würden damit sichtbar belohnt, heißt es in einer Aussendung. Das Instrument habe sich bereits in der Vergangenheit bewährt – etwa in der Corona-Zeit, als ähnliche Boni für "Systemerhalter" eingeführt wurden.
Die Prämie ist Teil eines größeren steuerpolitischen Pakets, das die Bundesregierung Anfang Mai vorgestellt hat. Dieses steht unter dem Zeichen eines Sparkurses, soll aber gleichzeitig gezielte Entlastungen bringen. So wird etwa das Drittel der sogenannten "kalten Progression", das bisher jährlich an die Steuerzahler zurückverteilt wurde, künftig einbehalten – und zwar für die gesamte Gesetzgebungsperiode. Das bringt dem Finanzminister heuer rund 76 Millionen Euro, im nächsten Jahr soll die Einsparung bereits bei 696 Millionen Euro liegen.
Neben Einschnitten enthält das Paket aber auch Unterstützungen – vor allem für Pendler. Details dazu sollen in den kommenden Wochen folgen.