Mit seinem Song "Wasted Love" hat JJ den Eurovision Song Contest 2025 gewonnen – doch nun sorgen politische Aussagen des Sängers in spanischen Medien für Wirbel. Im Interview mit der Zeitung "ABC" zeigte er sich enttäuscht, dass Russland vom ESC ausgeschlossen wurde, Israel aber teilnehmen durfte. Beide Länder seien für ihn "Aggressoren". Auch die Transparenz der Televotes stellte er infrage.
Nun nimmt auch der ORF offiziell Stellung – und grenzt sich von JJs Aussagen klar ab. In einem Statement gegenüber "Heute" heißt es:
"JJs Aussagen geben seine Privatmeinung wieder und stehen in keinem Zusammenhang mit dem ORF. Für den ORF stehen beim ESC die Musik und die künstlerischen Darbietungen im Vordergrund."
Außerdem verweist der ORF auf die Europäische Rundfunkunion (EBU), die den Wettbewerb organisiert: "Die EBU hat zudem eindeutige Richtlinien, die Politik von Unterhaltung trennen. Sie ist die einzige Instanz, die über die Teilnahme oder den Ausschluss von Ländern entscheidet."
Bereits Anfang Mai hatte sich ein ESC-Sprecher zu ähnlicher Kritik von Nemo, dem ESC-Sieger von 2024, geäußert und betont, dass freie Meinungsäußerung erlaubt sei – politische Botschaften am ESC selbst jedoch verboten sind.
Mittlerweile hat auch die EBU auf die Aussagen von JJ reagiert und sagt: "Wir verstehen die Bedenken und tief verwurzelten Ansichten rund um den aktuellen Konflikt im Nahen Osten und bleiben in ständigem Kontakt mit allen teilnehmenden Rundfunkanstalten zu allen Aspekten des Wettbewerbs. Die EBU ist nicht immun gegenüber globalen Ereignissen, aber gemeinsam mit unseren Mitgliedern ist es unsere Aufgabe, sicherzustellen, dass der Wettbewerb im Kern eine universelle Veranstaltung bleibt, die Verbindungen, Vielfalt und Inklusion durch Musik fördert."
Und weiter: "Wir alle streben danach, den Eurovision Song Contest positiv und inklusiv zu gestalten und der Welt zu zeigen, wie sie sein könnte, und nicht, wie sie unbedingt ist. Zur Erinnerung: Die EBU ist ein Zusammenschluss öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten und nicht von Regierungen, die jedes Jahr zur Teilnahme am Eurovision Song Contest berechtigt sind, wenn sie die erforderlichen Voraussetzungen erfüllen."
Es sei nicht ihre Aufgabe, "Vergleiche zwischen Konflikten anzustellen. Im Rahmen ihrer Mission, den öffentlich-rechtlichen Medien eine nachhaltige Zukunft zu sichern, unterstützt die EBU ihr israelisches Mitglied Kan vor der drohenden Privatisierung oder Schließung durch die israelische Regierung."
Die EBU bleibe auf einer Linie mit anderen internationalen Organisationen, die derzeit ebenfalls ihre inklusive Haltung gegenüber israelischen Teilnehmern an großen Wettbewerben beibehalten."