"Kleingeld dazuverdienen"

Mann hat nur Notstandshilfe, bittet um Pfandflaschen

Mit Jahresbeginn wurde das Pfandsystem in Österreich völlig umgekrempelt. Einige Mitbürger verdienen sich mit der Rückgabe ein wenig dazu.
Oberösterreich Heute
17.05.2025, 09:00

Der Oberösterreicher Roman S. (Name geändert, Anm.) ist krankheitsbedingt nicht arbeitsfähig. Der Mann aus dem Raum Steyr bezieht Notstandshilfe, kommt nur mit Mühe über die Runden. In einer Facebook-Gruppe bittet er nun seine Mitbürger um Hilfe. "Hallo Leute! Falls jemand von euch im Raum Steyr Pfanddosen oder Pfandflaschen zu entsorgen hat und jemanden damit unterstützen will, könnt ihr euch bitte gerne bei mir melden", schreibt er in seinem Beitrag.

Und weiter: "Ich hole diese dann bei euch ab und übernehme die Entsorgung! Gerne nehme ich auch leere Bierflaschen aus Glas! Da ich leider krankheitsbedingt nicht arbeitsfähig bin und nur Notstandshilfe beziehe, versuche ich mir damit etwas Kleingeld für Lebensmittel dazu zu verdienen! Ihr würdet mir sehr damit helfen!", so der Aufruf.

Viele negative Kommentare

Da der Beitrag rasch auch negative Kommentare zur Folge hatte (z.B. "So jung und schon so schwer krank?") hat Roman S. dann in einem weiteren Kommentar seine Lage klar geschildert. "Ich möchte für alle klarstellen, dass ich nicht bettle, ich sammle nur Pfandflaschen, die andere sonst wegwerfen würden! Oder ist Pfandflaschen sammeln leicht verboten? Oder was ist euer Problem? Seid doch froh, das ich so nett bin und mich um die richtige Entsorgung kümmere!"

"Ihr solltet euch schämen"

Und weiter: "Ich mache mir den Aufwand und hole diese sogar ab und anschließend entsorge ich sie ordnungsgemäß im Geschäft! Und dafür springt für mich etwas Kleingeld (Pfand) heraus! Anscheinend sind viele hier einfach neidisch, dass ich mir etwas Kleingeld damit dazuverdiene? Ihr solltet euch schämen!"

Dabei ist der Mann aus Steyr nicht der einzige, der sich mit der Rückgabe von Pfand ein paar Euro dazuverdient. "Es ist eine Möglichkeit, die es so bisher nicht gegeben hat", freut sich beispielsweise Johannes S. (63) im "Heute"-Gespräch. Das seit Anfang des Jahres geltende Einwegpfandsystem für die meisten Plastikflaschen und Dosen macht das Sammeln einfacher und leichter. In Linz wurden an den Mistkübeln eigene "Pfandringe" installiert. Das System bewährt sich bereits, könnte ausgeweitet werden.

Ein Steyrer wollte zeigen, wie rasch man mit dem neuen System etwas dazuverdienen kann. Er hat in wenigen Stunden am Grazer Bahnhof mehr als 30 Euro eingesammelt - mehr hier.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 17.05.2025, 12:07, 17.05.2025, 09:00
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