Das Pfandsystem in Österreich wurde mit Anfang des Jahres "recyclet" und dann komplett erneuert. Seither gibt es zwar auch hin und wieder Verwirrung und Aufreger. Oft landen die Flaschen noch im Müll, obwohl es pro zurückgegebenem Behältnis Geld gibt.
In Linz haben die Verantwortlichen der Stadt Ende 2024 so genannte "Pfandringe" an 17 Abfallbehältern entlang der Landstraße in der Innenstadt installiert. Die Ringe wurden an Mistkübeln an stark frequentierten Standorten am Hauptplatz, am Taubenmarkt, bei der Passage sowie an der Mozartkreuzung, im Schillerpark und im Volksgarten montiert.
"Die Halterungen geben einen zusätzlichen Anreiz, dass Einwegpfandflaschen getrennt vom herkömmlichen Abfall abgestellt werden, was sowohl die Umwelt entlastet als auch Sammler*innen eine unkomplizierte Entnahme ermöglicht", sagten damals Klimastadträtin Eva Schobesberger und Gemeinderat Clemens Brandstetter (Ahoi), der den Antrag eingebracht hat.
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Einer dieser Pfandsammler ist Johannes S. (63). "Es ist eine Möglichkeit, die es so bisher nicht gegeben hat", freut er sich im "Heute"-Gespräch. Vorher gab es für Bierflaschen 9 Cent zurück – jetzt gibt es mehr als doppelt so viel, nämlich 20 Cent. Was das Sammeln für viele jetzt noch attraktiver macht: das seit Anfang des Jahres geltende Einwegpfandsystem für die meisten Plastikflaschen und Dosen.
"Die sind viel leichter, man kann also mehr sammeln", erklärt der Mann, der auch für die Straßenzeitung Kupfermuckn schreibt. "Das macht es viel lukrativer als vorher." An guten Tagen kann sich Johannes so einiges dazuverdienen – einmal hat er so über sieben Euro zusammenbekommen.
"Heute" hat bei Schobesberger nachgefragt, wie es mit den Pfandringen weitergeht. Sie sagt, dass es für eine erste Bilanz noch ein wenig zu früh sei. "Wir sind jetzt noch in der Erhebungsphase, der erste Eindruck ist aber sehr positiv."
Die Mitarbeiter der Stadt hätten vor Start des Systems genau geschaut, in welchen Mülleimern die meisten Flaschen landen. Dort wurden dann ganz gezielt die Pfandringe montiert. Eine Ausweitung ist noch nicht fixiert, scheint aber aufgrund der positiven Resonanz durchaus möglich. Und das sind gute Nachrichten für Pfandsammler wie Johannes ...