Der Schock war groß, die Wut noch größer: Am Faschingsdienstag wurde das Wohnhaus von Barkeeper und Cocktail-Weltmeister Stefan Haneder in St. Oswald bei Freistadt Ziel eines Einbruchs.
Zwei Männer in weißen Schutzanzügen drangen kurz vor Mitternacht in den Trophäenraum des Hauses ein, rissen einen in die Wand geschraubten Tresor heraus und verschwanden mit der Beute. "Es war dramatisch und extrem ärgerlich", sagte Haneder im "Heute"-Gespräch.
Besonders bitter: Während der Einbruch stattfand, arbeitete der Barmann nichtsahnend in seiner Cocktail-Bar in Freistadt. Kurze Zeit später bat Haneder auf Facebook um Hinweise – dazu postete er ein Schwarz-Weiß-Video, das die Tat zeigt:
Der Gastronom zeigte sich optimistisch. Er ging von "einer Insider-Geschichte" aus. Die Verdächtigen seien wohl aus der Umgebung gewesen: "Man kann das auf dem Video hören." Die beiden seien außerdem "zielgerichtet" zum Tresor gegangen, was darauf schließen ließ, dass sie genau wussten, wonach sie suchen.
Jetzt – über zwei Monate später – gab es einen Erfolg: Wie die Polizei am Montag erklärte, konnte nach intensiven Ermittlungen ein 49-jähriger Staatenloser aus Linz als Tatverdächtiger identifiziert werden. Ausgerechnet die markanten Schutzanzüge wurden ihm zum Verhängnis.
Auf dem Video war nämlich ein Firmenlogo zu sehen, erklärt Staatsanwältin Ulrike Breiteneder im "Heute"-Gespräch. Über den Betrieb gelang es, an die Nummer des 49-Jährigen zu kommen. Er hatte sich telefonisch über die Anzüge informiert.
Am 9. Mai klickten dann die Handschellen: Die Wohnung des Verdächtigen wurde durchsucht, er selbst festgenommen und in die Justizanstalt Linz eingeliefert. Laut Breiteneder zeigt sich der Staatenlose, für den die Unschuldsvermutung gilt, nicht geständig. Der Komplize ist weiterhin unbekannt.
