Nach dem Urteil des Obersten Gerichtshofs von Großbritannien, wonach nur geborene Frauen als Frauen gelten, zeigt sich nun eine der größten Unterstützerinnen der Causa in Siegerpose. Die "Harry Potter"-Autorin J. K. Rowling, die die Frauenrechtsgruppe For Women Scotland (FWS) mit Zehntausenden Pfund unterstützte, feiert ihren Erfolg auf ihrer 150 Millionen Dollar teuren Superjacht in der Karibik.
In einem Post auf X schrieb Rowling, sie sei "so stolz" auf die "außerordentlichen, hartnäckigen" Kämpferinnen von For Women Scotland, die den Fall über Jahre hinweg in Gerichten ausgefochten hätten. "Durch ihren Sieg haben sie die Rechte von Frauen und Mädchen im gesamten Vereinigten Königreich geschützt."
Während Trans-Aktivisten das Urteil kritisierten und ihn als einen Rückschlag für die Rechte von Trans-Menschen bezeichneten, stießen Rowling und ihr Mann Neil Murray mit Champagner auf den Sieg an. In einem weiteren Bild zeigt sich die Schriftstellerin rauchend auf ihrer Jacht, die sich laut Online-Trackern in der Nähe der Bahamas befindet. Dazu kommentierte Rowling: "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert."
Die Autorin hatte das Thema Frauenrechte versus Rechte von Trans-Menschen seit Langem zu ihrem zentralen Anliegen gemacht. Angefangen hat alles, als sich die schottische Regionalregierung 2018 auf den Standpunkt stellte, dass die Anerkennung von Trans-Frauen als Frauen für alle Lebensbereiche gilt. Demnach sollten Trans-Frauen auch bei der Erfüllung von Frauenquoten in Vorständen gezählt werden.
Nun aber zieht das Urteil vom Mittwoch einen Schlussstrich unter einen jahrelangen Justizstreit um die Ausweitung des schottischen Gesetzes. Unter anderem dürfen Trans-Frauen künftig keine ausschließlich für Frauen bestimmte Räume wie etwa Toiletten, Umkleidekabinen und Obdachlosenunterkünften mehr benutzen.
Kritiker des Verfahrens, etwa die Menschenrechtsgruppe Amnesty International, beklagten indes einen Verstoß gegen Menschenrechtsnormen. Man sorge sich, dass sich die Rechtslage von Trans-Menschen im Vereinigten Königreich und darüber hinaus verschlechtere, hieß es in einem Schreiben, das Amnesty bei Gericht einreichte.
Die Regierung in London begrüßte das Urteil des Obersten Gerichts indes. Es bringe Frauen Klarheit und schaffe Vertrauen. "Nach Geschlechtern getrennte Orte sind durch das Gesetz geschützt und werden stets von dieser Regierung geschützt werden." Schottlands Regionalregierung erklärte, sie akzeptiere die Entscheidung und werde sich nun mit deren Auswirkungen auseinandersetzen. "Die Rechte aller zu schützen, wird dabei unser Handeln bestimmen", betonte Schottlands Regierungschef John Swinney in einem Post bei X.