Fast jeder kennt ihn – den bärtigen Mann mit Kochmütze, riesigem Messer und noch größerem Döner-Spieß. Er prangt auf Papiersackerln, Styroporboxen und Servietten in ganz Europa. Jetzt ist klar: Der Mann hinter dem Motiv heißt nicht Ali oder Mustafa – sondern Mehmet Unay. Der Düsseldorfer Grafiker hat das berühmte Döner-Logo Ende der 1980er entworfen.
Ein ARD-Podcast hat das Rätsel nun gelöst. Unay bediente sich damals bei sogenannten Letraset-Bögen, also Klebebildchen für grafische Arbeiten. Das Ursprungsmotiv: ein Koch mit einem Rollbraten. Unay dachte sich: Wieso nicht ein bisschen umgestalten? Er ersetzte den Braten durch einen Döner-Spieß, fügte ein Messer und andere Details hinzu – fertig war der Döner-Mann, wie wir ihn heute kennen.
Rechtlich geschützt war das Motiv nie – und doch entwickelte es sich zum Symbol einer ganzen Branche. Heute ziert der "Döner-Mann" nicht nur Verpackungen, sondern auch T-Shirts, Sticker und Memes. Die Sportmarke Reebok bedruckte damit sogar eine eigene Kollektion. 2018 trug der Berliner Grünen-Politiker Taylan Kurt das Logo auf einem Shirt – als Statement gegen Diskriminierung und für kulturelle Vielfalt.
"Das war nicht unsere Absicht, ein berühmtes Logo zu machen. Der Auftrag war ein Lückenfüller", gesteht Unay. Der Spitzenkoch habe sich einfach an einer bereits vorhandenen Vorlage orientiert. Und diese Schablone habe er dann ganz einfach nach den Wünschen seines Kunden umgestaltet.
Der Schriftzug "Döner Kebab" sei dann von einer anderen Person hinzugefügt worden. Und da der Aufwand für ihn so gering war, wollte Unay auch nie als Erfinder des Logos angesehen werden. Für ihn sei das Logo das Ergebnis einer Zusammenarbeit mehrerer Personen gewesen.
