Immer mehr Länder stöhnen unter der zunehmenden Hitze – und das könnte nicht nur kurzfristig gefährlich sein. Eine neue Studie zeigt nun: In einigen Staaten, in denen die Temperaturen besonders stark gestiegen sind, nimmt auch die Zahl der Krebserkrankungen bei Frauen zu. Anlysiert wurden Krebsraten aus 17 Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas.
Besonders auffällig sei die Korrelation von häufigen Hitzewellen und steigenden Brust-, Eierstock- und Hautkrebs-Erkrankungen. Die Forscher sprechen von einem Zusammenhang zwischen langanhaltender Hitze, schlechterer Luftqualität und geschwächtem Immunsystem. Auch hormonelle Veränderungen durch Hitzestress könnten eine Rolle spielen.
"Wenn die Temperaturen steigen, steigt auch die Krebssterblichkeit bei Frauen", sagt Studienleiter Wafa Abuelkheir Mataria von der American University in Kairo. Frauen seien "physiologisch anfälliger für klimabedingte Gesundheitsrisiken, vor allem in der Schwangerschaft", ergänzt Co-Autorin Sungsoo Chun.
Die Risiken der Frauen würden durch "Ungleichheiten verstärkt, die den Zugang zur Gesundheitsversorgung" einschränken. "Marginalisierte Frauen sind höheren Risiken ausgesetzt, weil sie mehr Umweltgefahren ausgesetzt sind. Zudem seien sie weniger in der Lage, rechtzeitig Screenings und Behandlungen zu erhalten", so Chun.
Neben dem offensichtlichen Risiko für ältere Menschen oder Herz-Kreislauf-Patienten könnten also auch bisher unbeachtete Langzeitfolgen drohen. Der Appell der Studienautoren: Hitzeschutzpläne ausbauen, Gesundheitssysteme vorbereiten und die Forschung zu den Zusammenhängen zwischen Klima und Krebs intensivieren.