Radlobby fordert Sicherheit

Frau starb bei Crash – Verein pocht jetzt auf Radweg

Eine Frau (31) starb am 2. Mai auf der L 129 bei Böheimkirchen – die Radfahrerin war mit einem Auto kollidiert. Jetzt werden Maßnahmen gefordert.
Victoria Carina  Frühwirth
16.05.2025, 07:00

Es ist ein weiteres Drama: Eine Radfahrerin (31) fuhr am Freitagabend, dem 2. Mai, gegen 18.30 Uhr auf der Landstraße über Hinterholz (Katastralgemeinde von Böheimkirchen) in Richtung St. Pölten. Auf der Todesfahrt erwischte sie ein Pkw – die gebürtige Ecuadorianerin verstarb noch an der Unfallstelle, wie "Heute" berichtete. Der Unfalllenker beging Fahrerflucht – mittlerweile hat die Polizei eine Fährte.

Fahrerflüchtiger hinterließ Spuren

Der Pkw-Lenker hatte nicht einmal dem Rettungsdienst einen Hinweis hinterlassen – dafür aber der Polizei. Wie die Polizeiinspektion Böheimkirchen veröffentlichte, geht die Polizei von einem beschädigten Unfallauto aus. Bei dem Todes-Crash dürfte ein Nebelscheinwerfer des Unfallautos auf der Straße liegengeblieben sein. Bei dem Wagen soll es sich um einen VW Passat handeln.

Als Tatfahrzeug wird jetzt ein VW Passat vermutet. (Symbolbild)
TEAM FOTOKERSCHI.AT / WERNER KERSCHBAUMMAYR

Noch immer bittet die Polizei Böheimkirchen um sachdienliche Hinweise unter der Tel.: 059133-3163. Traurig: Auf der L 129 gab es zuletzt immer wieder schwere Unfälle mit verletzten Radfahrern.

Radlobby fordert jahrelang Radwege

Schon lange fordert deshalb die "Radlobby Niederösterreich" Maßnahmen, um Fahrrad-Unfälle zu vermeiden – auch in dem betroffenen Abschnitt. Sie kritisiert den Mischverkehr von Rad- und Autofahrern auf derselben Spur. Autofahrer würden Radler immer wieder nur knapp überholen, trotz oft schlechter Sicht. Die Konsequenzen und Risiken tragen Radfahrer, welche die L 129 als Alltagsroute nutzen, um von Niederösterreichs Westen über St. Pölten bis nach Wien zu radeln.

"Wir appellieren, im Ortsgebiet Tempo 50 oder 30 einzuhalten", fordert Ingrid Posch, Mobilitätsbeauftragte in Böheimkirchen (Grüne). Die Radlobby bietet konkrete Sicherheitsmaßnahmen an, um Unfälle und damit Verletzte vorzubeugen.

Die Lobby drängt auf Maßnahmen: Geschwindigkeitsgrenzen sollen angepasst und dutzende Radwege, extra von Autos getrennt, gebaut werden. Erwin Hayden-Hohmann erzählte im "NÖN"-Gespräch, er selbst sei als fleißiger Radler in den vergangenen Jahren zweimal von Autos angefahren worden: "Ich schätze, dass rund zwei Drittel zu knapp an Radfahrern vorbeifahren."

Bislang sei kein Handeln der Politik messbar. Trotz Toten, Verletzten und medialem Aufruf werde sich auf die budgetäre Knappheit ausgeredet, kritisiert die Radlobby. Der Bau einer besseren Radinfrastruktur zwischen St. Pölten und Böheimkirchen sei aber eine wichtige Sicherheitsmaßnahme.

Für Vorstandsmitglied Maria Zögernitz von der Radlobby NÖ ist das ein Skandal:
"Wie viele Menschenleben wollen Sie aufgrund der fehlenden Radinfrastruktur noch kosten lassen? Investieren Sie endlich in sichere Radwege – alles andere ist unverantwortlich."

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