Vierter Täter auf der Flucht

Bankomat-Sprengung in OÖ – Spur führt zu brutaler Mafia

Bomben, Flucht und dann ein Crash: Die Bankomat-Bande raubt Ermittlern den Schlaf. Jetzt führt die Spur zu einer bekannten Verbrecher-Organisation.
Oberösterreich Heute
19.05.2025, 14:46

Der Schock ist noch lange nicht verdaut: Vier Bankomat-Sprenger jagten am Freitag in Gmunden einen Automaten in die Luft, überfielen dann Schüler und klauten ein Auto. Am selben Wochenende lieferten sie sich dann eine irre Verfolgungsjagd mit der Polizei – von Linz bis über die Grenze nach Bayern.

Bis sie dort einen schweren Unfall bauten: Drei Männer wurden teils lebensgefährlich verletzt. Sie sollen einer bekannten kriminellen Bande angehören, die europaweit agiert und mit anderen Sprengungen in Verbindung gebracht wird. Schon vergangenen Herbst bahnte sich an, dass diese sich im deutschsprachigen Raum ausbreitet.

"Mocro-Mafia" aus den Niederlanden

In nur wenigen Monaten war es allein im Bundesland Nordrhein-Westfalen zu elf Bombenanschlägen, zwei Schießereien und zwei Entführungen gekommen. Im Fokus stand dabei die sogenannte Mocro-Mafia: Eine von Marokkanern dominierte Verbrecherorganisation, die sich von den Niederlanden aus in Europa verbreitet hat.

Auf ihr Konto gehen hauptsächlich Drogengeschäfte, aber auch zahlreiche Morde. Eben jene Gruppierungen werden jetzt von den oberösterreichischen Behörden mit den Bankomatsprengungen im Land in Verbindung gebracht.

Landeskriminalamt bittet um Zeugen

Um die Fluchtstrecke der Täter nachvollziehen und die Gefährdung unbeteiligter Verkehrsteilnehmer erfassen zu können, bittet die Polizei Zeugen der Verfolgungsjagd um Hinweise.

Wer zwischen Samstag, 17. Mai, 23 Uhr und Sonntag, 18. Mai, 1.30 Uhr Beobachtungen auf der A7 oder A1 (Fahrtrichtung Salzburg) bzw. zwischen Seewalchen (Bez. Vöcklabruck) und Braunau gemacht hat, soll sich beim Landeskriminalamt OÖ unter der Telefonnummer 059133/40-3388 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle melden.

Das Fluchtauto war ein schwarzer BMW X1 mit dem Kennzeichen M-SM3558 (D).

Laut Gottfried Mitterlehner, Chef des Landeskriminalamtes OÖ, dürften die festgenommenen Männer zumindest aus diesem Milieu stammen. Die drei Beschuldigten haben alle marokkanische Wurzeln und ihren Hauptwohnsitz in den Niederlanden.

Vierter Sprenger noch auf der Flucht

Dass mindestens vier Mitglieder der Bande bei der Sprengung in Gmunden beteiligt waren, zeigen die Überwachungskameras des Einkaufszentrums. Ein weiterer Komplize ist weiter auf der Flucht – noch fehlt von ihm jede Spur.

Ob er überhaupt während der Verfolgung überhaupt mit im Wagen saß, wird zurzeit ermittelt. Mehr Informationen könnte die Befragung der Beschuldigten bringen – die befinden sich aber noch schwer verletzt in einem Spital in Bayern.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 19.05.2025, 15:10, 19.05.2025, 14:46
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