"Sensibilisierung notwendig"

Alarm – Bis 2050 haben 60.000 Wiener diese Krankheit

Derzeit leben in Wien rund 30.000 Menschen mit Demenz. Eine Studie des Fonds Soziales Wien zeigt: Diese Zahl soll sich bis 2050 mehr als verdoppeln.
Wien Heute
10.04.2025, 17:22
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Für viele Wiener ist das Leben mit Demenz Alltag. Wie aktuelle Zahlen des FSW zeigen, sind derzeit rund 30.000 Menschen betroffen. In einer Studie erhob der Fonds Soziales Wien (FSW) nun die Bedürfnisse der Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen, denn bis 2050 soll sich die Zahl der Betroffenen auf 60.000 Personen erhöhen.

Zielgerichtete Angebote

"Demenz gehört zur Lebensrealität vieler Menschen dazu, Tendenz steigend. Umso wichtiger ist, dass wir an allen Punkten im Sozialsystem ansetzen, um ein gutes Leben mit Demenz in Wien zu ermöglichen – sei es die gesundheitliche Versorgung, die Pflege, aber auch der öffentliche Raum und das Sozialleben. Wir haben schon viele Maßnahmen gesetzt und werden auch weiterhin konsequent daran arbeiten", so Stadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Im FSW Tageszentrum werden auch Senioren mit Demenz betreut.
FSW / Gregor Mohar

Die FSW versorgen zusammen mit 53 Partnerorganisationen rund 58.000 Kunden: „Demenzielle Erkrankungen werden bei allen Angeboten der Pflege und Betreuung mitgedacht, da die Betroffenen häufig auch anderweitigen Pflegebedarf haben. Zusätzlich gibt es zielgerichtete, spezialisierte Angebote durch den FSW für an Demenz erkrankte Wiener", erklärt FSW-Geschäftsführerin Susanne Winkler.

"Wollen niemandem zur Last fallen"

Oftmals werden frühe Anzeichen für Demenz als normale Alterserscheinungen gewertet, viele Betroffene erzählen, dass ihre Diagnose ein Zufallsfund war. "Wie bei jeder anderen Erkrankung ist auch bei Demenz eine frühe Diagnose sehr wichtig – dafür braucht es achtsames medizinisches Fachpersonal ebenso wie aufmerksame Angehörige. In der Betreuung spielen neben dem psychisch-somatischen Befund auch Fragen nach dem Wohnen, der Tagesstruktur und der bestmöglichen Unterstützung pflegender Angehöriger eine zentrale Rolle. Genau dieses Zusammenspiel bildet die Grundlage der Integrierten Versorgung Demenz (IVD) in Wien", weiß Georg Psota, Chefarzt des PSD-Wien.

Im Zuge der Bedürfniserhebung durch den FSW zeigte sich klar: An Demenz erkrankte Menschen erfahren häufig einen Mangel an Empathie in ihrem Umfeld. Auch sie selbst bemerken eine Verhaltensänderung nach der Diagnose, viele reagieren mit sozialem Rückzug darauf – sie wollen anderen nicht zur Last fallen. Letztere Sorge teilt die große Mehrheit der Wiener, nämlich 82 Prozent. Weitere Ängste stehen im Zusammenhang mit möglichen Veränderungen der Persönlichkeit. "Wichtig ist eine Sensibilisierung der Gesellschaft im Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen. Information und Bewusstseinsbildung helfen auch bei der Entstigmatisierung", sagt Sabine Hofer-Gruber, Senior:innenbeauftragte der Stadt Wien. Gemeinsam mit ihrem Team Wien für Senioren im FSW sorgt sie für öffentliche Sichtbarkeit, unter anderem mit einem eigens produzierten Erklärfilm Demenz.

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