Die Nachricht wurde von seinem Sohn Rasmus Tretow und seiner Frau Malin Hertzman gegenüber der schwedischen Zeitung Aftonbladet bestätigt. Auch ABBA-Managerin Görel Hanser hat den Tod des Musiktechnikers bestätigt. Über die genaue Todesursache ist nichts bekannt, doch Tretow soll bereits längere Zeit gesundheitlich angeschlagen gewesen sein.
Michael B. Tretow war nicht nur der Mann hinter dem unverwechselbaren ABBA-Sound – er war der unsichtbare fünfte Beat der Band. Als langjähriger Toningenieur, Produzent und kreativer Mitgestalter war er maßgeblich an den Welterfolgen der schwedischen Supergroup beteiligt. Gemeinsam mit ABBA und Manager Stig Anderson war Tretow außerdem Miteigentümer des Labels und des Verlags.
Die Mitglieder von ABBA reagierten mit tiefem Schmerz auf die Nachricht – und ehrten ihren Wegbegleiter mit emotionalen Worten.
Benny Andersson sagte gegenüber Aftonbladet: "Du bedeutest uns vier in ABBA mehr als irgendjemand sonst. Ich hoffe und glaube, dass du das all die Jahre gespürt hast, seit wir gemeinsam im Studio gearbeitet haben. Unsere Musik lebt weiter – dank dir. Du warst ein fantastischer Inspirator, ein Freudenspender. Und der beste Tontechniker, den die Welt je gesehen hat. Ich vermisse dich. Und ich habe all deine Kokosnüsse aufbewahrt!"
Auch Björn Ulvaeus würdigte seinen langjährigen Freund: "Seine Bedeutung für ABBA kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Er war ein warmherziger, großzügiger Mensch und ein guter Freund. Danke, Micke, für all die Lacher!"
Michael B. Tretows Pionierarbeit im Tonstudio war entscheidend für den glasklaren, vielschichtigen "Wall of Sound", der ABBA in den 70ern zu Superstars machte. Titel wie "Dancing Queen", "Mamma Mia" oder "Waterloo" tragen alle seine akustische Handschrift.
Mit seinem Tod verliert die Musikgeschichte einen stillen Helden, der nie im Rampenlicht stehen wollte – aber der mit seinem Werk Millionen Menschen weltweit berührt hat.
