Dauerhafte Folgen

Zahl der Infektionen steigt – Warnung vor Riesenzecke

Zecken haben wegen der Klimaerwärmung mittlerweile das ganze Jahr über Saison. Die Hyalomma marginatum fühlt sich vor allem im Norden Italiens wohl.
Heute Life
29.04.2025, 08:33
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Die überdurchschnittlich warmen und trockenen Bedingungen in den Sommermonaten der letzten Jahre und frostfreie Winter führten zuletzt dazu, dass sich Zecken zunehmend ausbreiten konnten - und mit ihnen gefährliche Infektionskrankheiten. So verzeichnete zuletzt nicht nur Österreich eine Zunahme von FSME-Fällen. Auch in der italienischen Provinz Triest sei die Zahl der Infektionen nach Zeckenbissen deutlich gestiegen, berichtet die italienische Tageszeitung "Il Piccolo" laut der "Kleine Zeitung".

"Mittlerweile vermehren sich die Zecken das ganze Jahr über. Die globale Klimaerwärmung schafft ihnen auch in unseren nördlicheren Breitengraden einen Wohnraum", wird Maurizio Ruscio, einer der führenden Zecken-Experten Italiens, zitiert. Der Professor erforscht seit Anfang der 1980er-Jahre Erkrankungen, die durch Zeckenbisse verursacht werden. Darunter Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis, die bei einer Infektion zu dauerhaften Folgen und sogar dem Tod führen können.

Keine Impfung, keine Medikamente

Doch damit noch nicht genug. Aufgrund der zunehmend tropischen Temperaturen fühlt sich mittlerweile eine neue Zeckenart in Europa heimisch: die asiatische Riesenzecke Hyalomma marginatum. Mit Zugvögeln aus Afrika und dem Osten eingereist, kann sie nicht nur die gleichen Krankheiten wie heimischen Zeckenarten übertragen, sondern auch das Krim-Kongo-Fieber. Eine Viruserkrankung, gegen die es keine Impfung und keine Medikamente gibt.

Im Triester Karst komme die Riesenzecke mittlerweile in beträchtlichem Ausmaß vor, teilte das Triester Stadtmuseum für Naturgeschichte im vergangenen Sommer mit. Dort bewohnt sie sonnige, offene Flächen mit kurzen Gräsern und Steinen. Im Gegensatz zu den heimischen Holzböcken haben die rund viermal größeren Hyalomma-Zecken Augen, bewegen sich aktiv auf ihre Beute zu und verfolgen ihr Ziel über mehrere Meter.

Tipps vom Experten

Wer sich in der freien Natur bewege, solle laut dem italienischen Experten Vorsichtsmaßnahmen treffen. "Lange Hosen anziehen und man kann auch Sprays in Erwägung ziehen, die vor einem Zeckenbefall schützen. Zu Hause sollte man zeitnah duschen und die Kleidung durchsuchen."

Kommt es zum Zeckenbiss, sollte die Spinnenmilbe so schnell wie möglich wieder entfernt werden - mit der Hilfe eines Zeckenentferners, um auch den Kopf des Tieres zu erwischen. In Österreich wurde laut der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) noch kein Fall von Krim-Kongo-Fieber beobachtet. Allerdings seien auch in Österreich bereits erwachsene Hyalomma-Zecken, die diese virale Erkrankung übertragen können, gefunden worden.

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