Ida Belaga studiert noch nicht lange in Wien. Doch welches Problem die enorm hohen Wohnkosten darstellen, weiß sie schon ganz genau. Ein Jahr wohnte sie in einem Wohnheim. Über die Hälfte ihres Budgets ging für das Wohnen drauf. Sie machte sich auf die Suche nach einem WG-Zimmer.
"Das kostet nur minimal mehr, ist aber trotzdem noch sehr teuer. Ich arbeite und studiere in Wien und finde es erschreckend, dass meine Möglichkeiten auf eine leistbare Wohnung so sehr beschränkt sind", hält sie als Sprecherin von GRAS Wien (GRAS - die Grünen und Alternativen Student_innen) im Rahmen einer Pressekonferenz der Grünen Wien fest.
Studierende sind besonders von den steigenden Wohnkosten betroffen. Laut Studierendensozialerhebung sind die Wohnkosten für Studierenden in den vergangenen fünf Jahren um 26 Prozent gestiegen. Das liegt drei Prozent über dem Verbraucherpreisindex in diesem Zeitraum. Laut IFES-Studie vom Jänner 2024 geben Studenten 43 Prozent ihres Monatsbudgets fürs Wohnen aus.
Durchschnittlich geben Studenten 555 Euro für Wohnen aus. Ein Platz im Studentenwohnheim kostet im Schnitt 446 Euro. "Ein WG-Zimmer ist für Studenten in Wien unleistbar geworden. Der Zugang zu einem Wohnraum darf nicht davon abhängen, ob jemand aus einer wohlhabenden Familie kommt oder nicht", hält Judith Pühringer, Parteivorsitzende der Grünen Wien, fest.
Die Wohnkostenbelastung für Studierenden in Wien ist österreichweit fast am höchsten. Nur in Innsbruck ist sie höher. Wohn- und Mietbeihilfe gibt es zwar, aber Studierende sind davon häufig ausgeschlossen. So ist für den Bezug der Wohnbeihilfe ein Einkommen über dem Mindestsicherungssatz notwendig. Dies erreicht mehr als ein Viertel der Studenten nicht. Für den Bezug der Mietbeihilfe ist außerdem der Bezug der Mindestsicherung Voraussetzung.
Zudem ist die Wohnbeihilfe für Plätze in Studierendenheimen nicht zugänglich und strenge Voraussetzungen erschweren den Zugang zum geförderten und kommunalen Wohnbau. Der Grüne Wohnbausprecher Georg Prack spricht von "sozialen und ökonomischen Barrieren, die aufgebaut werden, wenn es um den freien Hochschulzugang geht."
Hürden sollen gesenkt werden und leistbares Wohnen für Studierende in Wien möglich werden. Wie dies gelingen kann, haben die Grünen anhand von fünf Punkten ausgearbeitet. Die Vorschläge sehen folgendermaßen aus: