Vor dem Telefonat von Donald Trump mit Kreml-Chef Wladimir Putin wollen die Staatenlenker mehrerer europäischer Länder nach Angaben des deutschen Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU) mit dem US-Präsidenten reden. "Wir haben verabredet, dass wir zur Vorbereitung dieses Gespräches noch einmal mit dem amerikanischen Präsidenten sprechen", sagte Merz am Sonntag am Rande der Inthronisierung von Papst Leo XIV im Vatikan. Neben Deutschland handelt es sich nach Angaben der Bundesregierung um Frankreich und Großbritannien.
Trump hatte am Vortag erklärt, am Montag mit Putin telefonieren zu wollen. Er wolle mit Putin darüber sprechen, wie ein Ausweg aus dem "Blutbad" gefunden werden könne, erklärte der US-Präsident mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. Im Anschluss werde er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und NATO-Vertretern sprechen.
"Putin ist am Verhandlungstisch", sagte Trump zu den Verhandlungen in Istanbul, bei denen sich vergangene Woche eine ukrainische und eine russische Delegation in Istanbul trafen. Sowohl Selenski als auch Putin nahmen selbst nicht an den Gesprächen teil. "Putin wollte dieses Treffen ... ich glaube, er ist müde von dieser ganzen Sache. Und er sieht nicht gut aus, aber er will gut aussehen", so Trump gegenüber Fox News.
Von dieser Kriegsmüdigkeit ist auf dem Schlachtfeld aber nur wenig zu erkennen: So vermeldeten die Behörden der nördlichen Region Sumy am Samstagmorgen, dass durch einen Raketenangriff auf einen Bus mindestens neun Zivilisten getötet worden seien. Beim "zynischen" Angriff seien auch vier Personen verletzt worden.