Am 11. Dezember werden im Kunstauktionshaus Christie's in London Briefe aus Albert Einsteins (✝ 1955 ) jüngeren Jahren versteigert. Die Schriftstücke geben Einblicke in das ereignisreiche Privatleben des Nobelpreisträgers.
Der theoretische Physiker hatte eine uneheliche Tochter mit seiner ersten Frau, der Mathematikerin Mileva Marić, die er später mit seiner leiblichen Cousine Elsa Löwenthal (Einstein) betrog, mit der er 7 Jahre ein Verhältnis hatte.
Die Briefe offenbaren, dass der Wissenschaftler eine geheime Tochter hatte. Seine erste Frau Mileva soll bei einem Besuch am Comer See schwanger geworden sein, bevor die beiden verheiratet waren. Seine Tochter erblickte Anfang 1902 das Licht der Welt – Einsteins Familie war kein Fan von der Beziehung.
Nach der Geburt schrieb ihr der spätere Nobelpreisträger süße Briefe, fragte sie nach seiner Tochter: "Was für kleine Augen hat sie? Wem von uns beiden ähnelt sie mehr?". In dem Schriftverkehr kommt auch Einsteins Sehnsucht zum Vorschein, mit seiner Mileva wolle er "sich zusammen in seinen Morgenmantel wickeln".
Seine Tochter, die er in der Korrespondenz als "Lieserl" bezeichnete, erkrankte an Scharlach, woran sie vermutlich kurz danach starb. Nachdem Einstein und Mileva trotz des Protests seiner Mutter ("Du ruinierst deine Zukunft... Diese Frau kann keinen Zugang zu einer anständigen Familie finden.") 1903 heirateten, brachte seine Frau zwei eheliche Söhne zur Welt.
Das Paar ließ sich 1919 schieden, nachdem Mileva erfuhr, dass Einstein sie mit seiner Cousine Elsa betrogen hatte. Zwei Jahre später wurde er mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet, gab Mileva, wie in der Scheidung vereinbart, seinen Gewinn – und heiratete seine Cousine.
Den Aktionären nach seien Briefe von dem Physiker vor dem Jahr 1905 eine enorme Seltenheit. Thomas Venning, Manuskript-Spezialist bei Christie's bestätigt: "Die Briefe vermitteln ein umfassendes Bild davon, wie Albert Einstein in seinen prägenden Jahren war." Neben Einblicken in sein Privatleben, gewähren die Briefe Einsicht in seine Genialität: "Er wollte sich nicht mit dem bisherigen wissenschaftlichen Denken begnügen und stattdessen die Grenzen erweitern und Konventionen in Frage stellen."
Bevor die Briefe 1996 erstmals versteigert wurden, waren sie im Besitz von Einsteins Familie. Am 11. Dezember werden sie in London einem neuen Besitzer übergeben.