In Großbritannien sind drei Iraner der mutmaßlichen Spionage für den Iran beschuldigt worden. Die drei Männer seien am 3. Mai im Zuge "sehr komplexer und zügiger Ermittlungen" festgenommen worden und sollten nun vor einem Haftrichter erscheinen, teilte die britische Polizei am Samstag mit.
Gegen die Männer würden "extrem schwere Vorwürfe" erhoben, teilte der Leiter der Anti-Terror-Einheit der Londoner Polizei, Dominic Murphy, mit. Seit den Festnahmen vor zwei Wochen hätten die Ermittler "rund um die Uhr gearbeitet". Die Festnahmen erfolgten vor dem Hintergrund erhöhter Besorgnis über iranische Aktivitäten auf britischem Territorium.
Dem 39-jährigen Beschuldigten Mostafa Sepahvand werden demnach "Überwachung, Recherche und Aufklärung" vorgeworfen "in der Absicht, schwere Gewalttaten gegen eine Person im Vereinigten Königreich zu begehen", teilte die Polizei mit, ohne nähere Angaben zu machen.
Dem 44-jährigen Farhad Javadi Manesh und dem 55-jährigen Shapoor Qalehali Khani Noori werden ähnliche Straftaten vorgeworfen "mit dem Ziel, dass von anderen schwere Gewalt gegen eine Person in Großbritannien verübt wird".
Im Zuge der Ermittlungen war am 9. Mai ein vierter, 31 Jahre alter Iraner festgenommen worden. Er wurde am Donnerstag ohne Anklage wieder freigelassen, wie die Polizei weiter mitteilte.
London hatte den Iran Anfang März als erstes Land noch stärker ins Visier genommen durch das "Foreign Influence Registration Scheme" (FIRS), mit dem gegen verdeckte ausländische Einflussnahme vorgegangen werden soll. Die Einstufung hat zur Folge, dass alle, die in Großbritannien für den Iran, seine Geheimdienste oder die Revolutionsgarden arbeiten, sich registrieren lassen müssen. Bei Unterlassung droht eine Haftstrafe.
(Mit Material von AFP)