Tag der Trauer

So reagiert die Welt auf den Tod von Papst Franziskus

Für Christen auf der ganzen Welt ist der Ostermontag zum Tag der Trauer geworden. In den Morgenstunden verstarb Papst Franziskus.
Newsdesk Heute
21.04.2025, 19:42

Im Alter von 88 Jahren verstarb Papst Franziskus um 7.35 Uhr. Das verkündete Kardinal Kevin Farrell auf dem Telegram-Kanal des Vatikans. Laut den Ärzten des Gemelli-Spitals, die den Papst erst kürzlich wegen einer beidseitigen Lungenentzündung behandelt hatten, soll das Oberhaupt der katholischen Kirche an den Folgen eines Hirnleidens – wahrscheinlich ein Schlaganfall – verstorben sein.

"Liebe Brüder und Schwestern, mit tiefer Trauer muss ich Euch den Tod unseres Heiligen Vaters Franziskus bekannt geben", schrieb Kardinal Farrell in seiner Mitteilung. Franziskus' ganzes Leben sei dem "Dienst am Herrn und Seiner Kirche" gewidmet gewesen. Am Ostersonntag hatte Franziskus auf dem Petersplatz noch tausenden Gläubigen bei der Ostermesse der Christenheit mit hörbar geschwächter Stimme frohe Ostern gewünscht.

Weltweite Trauer

Der Tod des Papstes sorgte für weltweite Anteilnahme. Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof würdigte Franziskus als "einen Mann des Volkes". Er habe die brennenden Probleme der Zeit erkannt und auf sie aufmerksam gemacht, so Schoof weiter.

Auch der voraussichtlich künftige Bundeskanzler von Deutschland Friedrich Merz (CDU) hat bestürzt auf den Tod des Pontifex reagiert. "Franziskus wird in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung", schrieb Merz auf X.

Franziskus habe mit seinem Pontifikat "Menschen weltweit und über Konfessionsgrenzen hinweg" berührt, schrieb Merz weiter. Der Tod des Papstes erfülle ihn mit großer Trauer. "Meine Gedanken sind in diesen Stunden bei den Gläubigen weltweit, die ihren Heiligen Vater verloren haben."

Von der Leyen: "Millionen Menschen inspiriert"

Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den verstorbenen Papst gewürdigt. Der Pontifex habe mit seiner "Demut und seiner reinen Liebe für die weniger Glücklichen (...) Millionen Menschen weit über die katholische Kirche hinaus inspiriert", so von der Leyen.

"Meine Gedanken sind bei allen, die diesen schweren Verlust spüren", schrieb von der Leyen weiter und ergänzte: "Möge ihnen der Gedanke Trost spenden, dass das Vermächtnis von Papst Franziskus uns alle weiterhin zu einer gerechteren, friedlicheren und mitfühlenderen Welt führen wird."

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni hat den verstorbenen Papst als "großen Menschen" gewürdigt. "Eine Nachricht, die uns tief empfundene Trauer bereitet, weil uns ein großer Mensch und ein großer Hirte verlässt", erklärte Meloni über Franziskus' Tod in Onlinenetzwerken.

Sie habe "das Privileg seiner Freundschaft, seiner Ratschläge und Lehren" genossen, die ihr "selbst in den Augenblicken der Prüfung und des Leids" zuteil geworden seien.

Anteinahme aus Israel

Al einen Mann "des tiefen Glaubens" würdigte der israelische Präsident Isaac Herzog den verstorbenen Pontifex. Er habe sein ganzes Leben "der Unterstützung der Armen und dem Ruf nach Frieden in einer unruhigen Welt" gewidmet, so Herzog in seiner Kondolenzbotschaft an "die christliche Welt und ihre Gemeinden im Heiligen Land". Der israelische Präsident hoffe, dass die Gebete des Papstes für Frieden im Nahen Osten und für die sichere Rückkehr der Geiseln bald erhöht werden.

Tiefe Betroffenheit herrschte auch in Frankreich. Präsident Emmanuel Macron zufolge hätte sich Franziskus während seines gesamten Pontifikats stets an die Seite der Schwächsten und Zerbrechlichsten gestellt. Dies habe er in großer Bescheidenheit getan. Der Pontifex habe in der Zeit des Krieges und der Brutalität ein Gespür für den Anderen, für die Schwächsten gehabt, sagte Macron vor Medienvertretern.

Weißes Haus: "Ruhe in Frieden"

Das Weiße Haus hat auf den Tod von Papst Franziskus zunächst nur mit einer knappen Botschaft im Onlinedienst X reagiert. "Ruhe in Frieden, Papst Franziskus", hieß es in der Mitteilung. Zuvor hatte bereits Vizepräsident JD Vance auf X sein Beileid bekundet. Franziskus hatte ihn noch am Sonntag zu einer kurzen Privataudienz empfangen.

"Mein Herz ist bei den Millionen Christen auf der ganzen Welt, die ihn geliebt haben", erklärte der vor wenigen Jahren zum Katholizismus konvertierte Vance und fügte an: "Ich war froh, ihn gestern zu sehen, obwohl er offensichtlich sehr krank war."

In einem Statement auf seiner Plattform Truth Social schrieb US-Präsident Donald Trump: "Ruhe in Frieden, Papst Franziskus! Gott segne ihn und alle, die ihn liebten." Die Beziehung zwischen Trump und dem Vatikan war zeitweise angespannt, etwa weil Franziskus die harte Migrationspolitik des neuen US-Präsidenten kritisiert hatte.

Auch der ehemalige US-Präsident Joe Biden hat sich zum Tod des Papstes geäußert. Er würdigte Franziskus als "eines der bedeutendsten Oberhäupter unserer Zeit". Biden sei froh, den Argentinier gekannt zu haben. Zu seinem Text postete er auf X ein gemeinsames Foto mit dem Papst.

Papst Franziskus sei "anders als seine Vorgänger gewesen", betonte Biden. "Er war der Papst des Volkes, ein Licht des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe".

Selenskyj würdigt Gebete für Frieden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den verstorbenen Papst für dessen Gebete für Frieden in der Ukraine gewürdigt. "Er wusste, wie man Hoffnung schenkt, durch Gebete Leiden lindert und Einheit fördert", schrieb Selenskyj auf X.

Er hat für den Frieden in der Ukraine und für die Ukrainer gebetet", fuhr er fort. "Wir trauen mit den Katholiken und allen Christen."

Putin lobt Papst als "weisen" Mann

Kreml-Chef Wladimir Putin hat den verstorbenen Papst als "weisen" Mann bezeichnet, der die "hohen Werte von Humanismus und Gerechtigkeit" stets verteidigt habe. In einem Brief an den Vatikan würdigte der russische Präsident den Pontifex für dessen Engagement für einen Austausch mit der orthodoxen Kirche in Russland.

Der verstorbene Papst habe "den Dialog zwischen der Russischen Orthodoxen und der Römisch-Katholischen Kirche aktiv gefördert", schrieb der Putin.

König Charles III. ist "zutiefst betrübt"

Der britische König, Charles III. hat sich "zutiefst betrübt" über den Tod von Franziskus gezeigt. "Durch sein Wirken und seine Fürsorge für die Menschen und den Planeten hat er das Leben so vieler tief berührt", erklärte der König, der zugleich das weltliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche ist.

Er sei "sehr bewegt" gewesen, dass er den Papst zusammen mit seiner Frau Camilla am 9. April im Vatikan habe besuchen können.

Bescheidenes Begräbnis

Während seiner Amtszeit war Franziskus für seine Bescheidenheit bekannt. So beharrte er darauf, nicht die noble Papstsuite zu beziehen, sondern ein einfaches Gästehaus. Weiterhin war er mit einem alten Ford unterwegs, anstatt einen prunkvollen Wagen zu fahren. Diese Tugend soll nun auch nach seinem Tod fortgesetzt werden.

Die Trauerzeremonie soll einfacher und bescheidener ablaufen. Auf eigenem Wunsch wird der Papst nicht in den vatikanischen Grotten unter dem Petersdom bestattet, sondern in der Basilika Santa Maria Maggiore.

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