Der Pferdehof in Bad Schwanberg sollte eigentlich ein Zuhause für alte und kranke Pferde bieten. Nun wird jedoch gegen den mittlerweile stillgelegten Hof ermittelt. Laut der Staatsanwaltschaft Graz besteht der Verdacht, dass Pferde unter falschen Angaben weiterverkauft oder sogar geschlachtet wurden. Seit 2023 laufen diesbezüglich die Ermittlungen.
Eva Dürlinger und Michaela Ainhirn wollten ihren Pferden einen angenehmen Lebensabend ermöglichen. Auf der Suche nach einem passenden Hof stießen sie auf den Pferdehof in der Weststeiermark. "Ich habe eine Anzeige aufgegeben, dass ich einen Beistellplatz für mein krankes Pferd suche, das eine schwere Arthrose hat. Die Dame hat sich dann bei mir gemeldet", erklärte Dürlinger gegenüber dem "ORF".
Unter der Bedingung, dass den Tieren ein "Endplatz" garantiert und ein Weiterverkauf ausgeschlossen wird, gaben Dürlinger und Ainhirn ihre Pferde an den Hof. Es wurde zudem vereinbart, dass die Tiere im Falle einer Änderung der Lebensumstände jederzeit zurückgenommen werden könnten. Dies wurde auch in einem Vertrag festgehalten, der eindeutig besagt, dass die Pferde weder weiterverkauft noch verschenkt werden dürfen. Dennoch wurde Dürlingers Pferd ohne ihr Wissen verkauft.
Laut der Staatsanwaltschaft Graz wird wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs ermittelt. Dem Gnadenhof wird vorgeworfen, Pferde, die ihnen aufgrund von Krankheiten oder Alters übergeben wurden, unter falschem Vorwand – als gesunde, für den Reitsport geeignete Tiere – weiterverkauft zu haben, teils für mehrere tausend Euro.
Die Ermittlungen sind noch im Gange, doch die betroffenen Besitzer suchen auch eigenständig nach ihren Tieren und haben sich über Whatsapp und Facebook-Gruppen vernetzt. Ainhirn fand ihr eigenes Pferd wieder, das nun bei einer neuen Besitzerin in Kärnten lebt. Die Betreiber des Hofes in Bad Schwanberg haben inzwischen die Steiermark verlassen und betreiben nun einen Pferdehof in Niederösterreich.