Sarah P. (27, Name geändert) aus Eisenstadt lebt in ständiger Angst vor ihrem Ex: Der etwa gleichaltrige Sohn einer Wiener Unternehmerfamilie macht der Büroangestellten seit seiner Abfuhr vor zwei Jahren das Leben zur Hölle – und schreckt auch vor abscheulichen Aktionen nicht zurück. Er bleibt jedoch auf freiem Fuß.
Zuerst war der junge Wiener aus einer Unternehmerfamilie "harmlos – er schien mir nett", schilderte die 27-Jährige nun in der "Kronen Zeitung". Doch schon bald sollte der Mann mit Wurzeln am Balkan sie auf "immer krassere Weise" stalken. Was zunächst nur unerbetene Geschenke und Telefonterror war, wurde rasch immer extremer: Der Peiniger drohte demnach seiner "Angebeteten" am Telefon mit Mord, erstellte mit KI und Fotomontagen gefälschte Rachepornos, die er im Netz geteilt haben soll.
"Er schreibt mir ständig Nachrichten und bedroht mich mit dem Tod. Er überwacht mich und lauert mir auf, legt Profile mit meinem Namen an und veröffentlicht pornografische Deep-Fake-Videos von mir und sendet sie an meine Familie", ist Sarah P. völlig verstört.
Gemeingefährlich wurde die Sache laut ihrem Anwalt Philipp Springer nach einer erneuten Droh-SMS vor zwei Wochen: Weil sie angeblich gegen die islamische Fastenzeit und andere religiöse Gebote verstoßen hatte, würden Konsequenzen drohen. Nur eine Stunde später (!) stand das Auto der Eisenstädterin in Flammen – Brandstiftung!
Als der Tank des Fiat 500 explodierte, verletzte sich sogar der Vater der Frau an wegfliegenden Scherben. Das Feuer griff fast auf die Fassade des Wohnhauses, in dem die Frau schlief, über. "Der Fall wurde lediglich als leichte Sachbeschädigung zu den Akten genommen", ärgert sich der Anwalt gegenüber "Heute", der die Eisenstädterin nunmehr vertritt. Ermittelt wird im Fall des Autos übrigens nur gegen Unbekannt.
Seit 2023 zeigt die Burgenländerin ihren Stalker regelmäßig bei der Polizei an, heißt es. Fazit: Über den Mann wurde ein Annäherungsverbot verhängt, er musste sich einem Anti-Aggressionstraining unterziehen – doch eine Festnahme erfolgte nie. "Er macht weiter und weiter", weint das verzweifelte Opfer, will nur endlich seine Ruhe haben. "In dem Bereich gibt es leider massive Gesetzeslücken", so Springer, der sich ärgert, dass Rachepornos noch nicht strafbar seien. Die Unschuldsvermutung gilt.