Fünf Jahre nach Beginn der CoV-Pandemie haben sich zahlreiche Länder auf einen Pandemie-Vertrag geeinigt, der ein ähnliches Chaos wie damals verhindern soll. Nach gut drei Jahren und zuletzt nächtelangen Diskussionen in Genf stimmten die Unterhändler einem Vertragstext zu. Er soll beim Jahrestreffen der 194 Mitglieder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Mai in Genf verabschiedet werden.
Ein wichtiger Aspekt soll in einem Anhang des Vertrages stehen und muss noch ausgehandelt werden. Dabei geht es darum, wie mit Gensequenzen von Erregern umgegangen wird und wie ärmere Länder mit daraus entwickelten Medikamenten und Impfstoffen versorgt werden.
Der Vertrag gilt nur in Ländern, deren Parlamente ihn ratifiziert haben. Die WHO kann auch künftig keine Lockdowns, Reisebeschränkungen oder Impfungen anordnen oder die Länder zu Maßnahmen zwingen.
Stattdessen sollen die Staaten selbst die Verantwortung übernehmen, frühzeitig Informationen über potenziell gefährliche Krankheitserreger zu melden. Die WHO übernimmt dabei eine beratende und koordinierende Rolle: Sie kann Empfehlungen aussprechen und mehr Transparenz einfordern. Der Pandemievertrag soll dabei grundsätzlich auf Freiwilligkeit und internationaler Zusammenarbeit beruhen.