"Situation dramatisch"

Nach massivem Gletscherabbruch droht jetzt neue Gefahr

Ein gigantischer Gletscherabbruch hat Teile des Dorfs Blatten im Schweizer Lötschental verschlungen. Nun droht die nächste Gefahr.
29.05.2025, 09:00

Nach dem Berg- und Gletschersturz am Mittwoch habe sich in Blatten am Donnerstagmorgen einen See gebildet, sagt Michel Ebener, Informationschef Regionaler Führungsstab Lötschental, am Morgen zum "Walliser Boten". Die Situation in Blatten sei "dramatisch".

"Die Lonza und der Dorfbach Gisentella haben sich zu stauen begonnen", sagt Ebener. In den Gemeinden Wiler und Kippel wurden gefährdete Gebiete evakuiert. Dies, um Schäden im Falle einer Flutwelle zu verhindern.

Im Video: Gigantischer Gletscherabbruch verschlingt Alpendorf Blatten

Karte zeigt evakuierte Zone

Es bestehe die Möglichkeit, dass allfällige große Abflüsse zu seitlichen Erosionen entlang der Lonza führen können. Aus Vorsichtsgründen müssten daher Gebäude, die potenziell von dieser Erosion betroffen sind, innerhalb der nächsten zwei Stunden evakuiert werden. Die Gemeinde hat dazu eine Karte der zu evakuierenden Zone veröffentlicht.

Einige Häuser in den Gemeinden Kippel und Wiler müssen in den nächsten zwei Stunden evakuiert werden.
Gemeinde Kippel

Auch die Suche nach dem vermissten Mann (64) geht weiter. Am Donnerstag beteilige sich auch Redog an den Suchaktionen.

In den nächsten Stunden wolle man Rekoflügen durchführen, "um die Situation genauer beobachten zu können." Es gehe darum, einzuschätzen, "welche Gefahren vom Berg noch zu erwarten sind, ob es noch zu möglichen weiteren Abstürzen kommt."

"Das Ausmaß ist enorm"

Am Mittwochabend gab der Regionale Führungsstab Lötschental die aktuellsten Informationen zum Berg- und Gletschersturz in Blatten/Ried im Lötschental bekannt.

"Das Ausmaß ist enorm", heißt es. Annähernd 90 Prozent des Dorfes seien verschüttet worden. "Wir sind in Gedanken bei allen Blattnern und der Bevölkerung der betroffenen Weilern Ried und Weissenried, die ihr Hab und Gut verloren haben."

Alle aufgebotenen Einsatzkräfte würden sich bemühen, die weiteren Schritte koordiniert und bestmöglich zu planen und auszuführen, sobald es die Situation zulässt.

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