Riesige Felsmenge instabil

Nach Gletscherabbruch – Gefahr weiterhin "sehr hoch"

Nach dem Gletscherabbruch im Wallis bleibt die Gefahr im betroffenen Gebiet weiterhin hoch. Der instabile Fels macht Einsätze derzeit unmöglich.
Newsdesk Heute
01.06.2025, 16:27

Nach dem Gletscherabbruch im Schweizer Wallis bleibt die Lage weiter angespannt. Laut dem Kantonalen Führungsorgan herrscht im betroffenen Gebiet weiterhin "sehr hohe" Gefahr. Mehrere hunderttausend Kubikmeter Fels gelten als instabil. Ein Betreten des Schuttkegels sei derzeit ausgeschlossen.

"Es gibt immer noch Felsabbrüche vom Kleinen Nesthorn", bestätigte Matthias Ebener vom Regionalen Führungsstab. Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, liege das herabgestürzte Material aktuell dort, wo sich zuvor der Gletscher befand. Die Bevölkerung wird dringend aufgerufen, den Anweisungen der Behörden zu folgen.

Einsatzkräfte überwachen Gelände

Entlang des gegenüberliegenden Hangs beim Birchgletscher wurden Pavillons des Zivilschutzes errichtet. Die Einsatzkräfte sperren Wanderwege und überwachen das Gelände auf neue Bewegungen. Die Lonza, die inzwischen über den gesamten Schuttkegel fließt, beginnt, den zuvor entleerten Stausee in Ferden wieder aufzufüllen. Da die Sedimentbelastung des Wassers zu hoch ist, kann keine Stromproduktion erfolgen. Um den Wasserabfluss dennoch zu gewährleisten, wurde der Grundablass des Stausees geöffnet. Der Wasserstand ist seitdem leicht gestiegen, liegt aber weiter unter dem Niveau vor der Öffnung – die Rückhaltefunktion bleibt somit bestehen.

Blatten weiter abgeschnitten

"Die Lonza scheint ihren Weg gefunden zu haben", erklärte Blattens Gemeindepräsident Matthias Bellwald. Die von Geröllmassen stark betroffene Ortschaft Blatten ist weiter abgeschnitten. Laut Raphaël Mayoraz vom kantonalen Amt für Naturgefahren sank das aufgestaute Wasservolumen auf etwa 800.000 Kubikmeter, ein Rückgang um rund 200.000 Kubikmeter seit Freitag.

Für Aufräumarbeiten zu instabil

Für weiter talwärts gelegene Orte bestehe inzwischen nur noch eine geringe Gefahr. Auch die angekündigten Regenfälle am Montag dürften laut Experten kaum Einfluss auf die Lage haben. Die gewaltigen Geröllmassen, schätzungsweise neun Millionen Kubikmeter, davon etwa ein Drittel Eis, sind derzeit noch zu instabil für Aufräumarbeiten.

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