Dienstagfrüh gab das krisengebeutelte Traditionsunternehmen mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) bekannt, dass Pierer sein Vorstandsmandat zurücklegt. Er übergibt die Führung der KTM AG komplett an Gottfried Neumeister.
"Stefan Pierer hat in den letzten 33 Jahren KTM zu einer Weltmarke und zum größten europäischen Motorradhersteller aufgebaut", betont der Aufsichtsrat in einer Aussendung.
"Ich wünsche Gottfried Neumeister von Herzen alles Gute", so Pierer. "Mit ihm habe ich den perfekten Nachfolger gefunden und bin fest davon überzeugt, dass er das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führen wird."
Neumeister streut dem Unternehmer ebenfalls Rosen: "Ich möchte mich bei Stefan Pierer für sein Vertrauen bedanken, sein Lebenswerk weiterführen zu dürfen. Ich sehe es als Ehre und Verpflichtung, die Geschichte von KTM fortzuschreiben und zusammen mit unseren großartigen Mitarbeitern neue Wege zu gehen."
Als Nachfolgerin wurde Verena Schneglberger-Grossmann, Prokuristin und Leiterin der Rechtsabteilung, zum Vorstandsmitglied der KTM AG ernannt. Sie wird diese Position zusätzlich zu Ihrer Rolle als Leiterin der Rechtsabteilung übernehmen.
Nach wie vor bleibt Pierer als Co-CEO von Neumeister in der Pierer Mobility AG – dem Mutterunternehmen – tätig. Wie berichtet, ist die Zukunft von KTM vorerst gesichert. Am Dienstag haben die Gläubiger dem vorgelegten Sanierungsplan des Unternehmens am Landesgericht Ried im Innkreis zugestimmt.
Einen Tag später, am Mittwoch, erhielt die Innviertler Firma die erste Finanzspritze. Der indische Miteigentümer Bajaj soll 50 Millionen Euro überwiesen haben. Mit dem Geld soll das Wiederhochfahren der Produktion finanziert werden, außerdem soll damit die Zeit bis zur Investorenfindung überbrückt werden.
