Verhöhnen die Justiz

MMA-Fights, Mittelfinger: Teenie-Häftlinge ohne Respekt

In der neuen Jugendabteilung am Münnichplatz scheinen sich Insassen kaum an Regeln zu halten. Es kam zu Kämpfen, Burschen kletterten über den Zaun.
Christian Tomsits
12.05.2025, 05:30

Es scheint ein Sittenbild zu sein: Kaum sind Wiens jugendliche Straftäter aus der Josefstadt seit 13. Jänner ins neu adaptierte Jugendgefängnis am Münnichplatz in Simmering gezogen, scheint es dort schon gehörig aus dem Ruder zu laufen. Zum einen beschäftigten desolate Duschanlagen in dem um mehrere Millionen Euro umgebauten Schlössl die Volksanwaltschaft.

Zum Anderen müssen sich Justizwache-Beamte mit respektlosem Verhalten der immer ruchloser werdenden Insassen umher schlagen – MMA-Kämpfe am Gang, Schmuggel und "Häf’n-Partys" am Anstalts-Zaun halten das oft zu dünn besetzte Personal im Dauereinsatz.

Dabei hatte Alt-Justizministerin Alma Zadic (Grüne) versprochen, dass die Jugendliche am neuen Standort endlich besser und zudem noch im Grünen untergebracht seien und ließ sich für die Entlastung der Justizanstalt Josefstadt gebührlich feiern. Doch auch dank der großen Grünflächen tanzen die Jugendlichen den Justizwachebeamten vor Ort auf der Nase herum.

"Party" vor Justizanstalt, Burschen klettern über Zaun

Laut "Heute"-Infos fanden im März und April mehrmals "Belagerungen" von Jugendlichen Zaungästen am Anstaltszaun statt. Zumindest acht Jugendliche tanzten, grölten vor dem Häf'n und unterhielten sich unerlaubt mit Insassen, zwei Burschen hätten sich durch Klettern verbotenerweise Zutritt zum Gelände verschafft, sogar Schmuggelware soll in Richtung Zellen geworfen worden sein. Heitere Videos der johlenden Halbstarken machten auf TikTok die Runde.

An einem anderen Tag traf ein Häftling vier Freunden, Beamte notierten die Daten der Syrer. Wenige Tage darauf wurden zwei weitere Häftlinge erwischt, wie sie ihre Beine lässig den Fenstern baumeln ließen und sich lautstark miteinander unterhielten. Zu allem Überdruss streckten die Burschen den Kameras auch noch ohne jeden Respekt die Mittelfinger entgegen – Abmahnung!

FP-Nationalrat Christian Lausch ist über die Zustände schockiert.
zVg

"Wir können die Burschen – meist Migranten ohne jegliche Achtung vor unserem Gesetz – nur so gut es geht in Schach halten und aufpassen, dass nichts passiert. Handhabe haben wir keine", meinte ein Beamter hinter vorgehaltener Hand. Alle Fälle wurden an die Generaldirektion gemeldet, doch Justizwachebeamter und FP-Nationalrat Christian Lausch fragt sich: "Was unternimmt die neue SP-Justizministerin, um für Ordnung und Sicherheit am Münnichplatz zu sorgen und das Eindringen fremder Jugendlicher und den mutmaßlichen Schmuggel zu unterbinden?"

Das Ministerium bestätigte mehrere massive Vorfälle. "Eine Kontaktaufnahme durch inhaftierte Personen stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und wird im Rahmen der im Strafvollzugsgesetz vorgesehenen Maßnahmen geprüft sowie entsprechend geahndet." Man arbeite laufend an Maßnahmen, die zu einer Verbesserung der Situation in den Haftanstalten führen sollen.

{title && {title} } ct, {title && {title} } Akt. 12.05.2025, 09:09, 12.05.2025, 05:30
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