Staatsnahe Unternehmen

Mehr Frauen in Top-Jobs – Regierung hebt Quote auf 50 %

Der Frauenanteil in den Aufsichtsgremien von Staatsfirmen soll weiter steigen. Regierung beschließt, die Quote von 40 auf 50 % zu erhöhen.
Angela Sellner
16.04.2025, 13:10

Die Regierung setzt den nächsten Schritt, um den Frauenanteil in den Aufsichtsgremien jener Unternehmen, an denen der Staat mit mindestens 50 % beteiligt ist, nachhaltig zu erhöhen.

Zuletzt hatte sich der Bund hier zu einer Quote von 40 % verpflichtet – jetzt wird dieser Zielwert weiter angehoben: Künftig sollen 50 % aller vom Bund entsandten Mitglieder in den Aufsichtsräten dieser Unternehmen Frauen sein. Das hat der Ministerrat am Mittwoch per Umlaufbeschluss fixiert.

„Frauen müssen dort Platz nehmen, wo Entscheidungen getroffen werden – gleichberechtigt, auf Augenhöhe und in ausreichender Zahl.“
Eva-Maria HolzleitnerFrauenministerin (SPÖ)

Seit dem ersten Ministerratsbeschluss zu einer Zielquote der weiblichen Mitglieder in den Aufsichtsgremien der Staatsfirmen im Jahr 2011 konnte der Frauenanteil von durchschnittlich 26 % auf zuletzt 53 % im Jahr 2024 gesteigert werden.

Es bleibe aber noch viel zu tun, so Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ): "Gleichstellung ist kein Zustand, den wir einmal erreichen und dann abhaken können. Gleichstellung ist eine Aufgabe, die wir Tag für Tag vorantreiben müssen. Wir sind bereits große Schritte gegangen, aber wir haben noch immer einen weiten Weg vor uns."

Der Status der Umsetzung der Frauenquote wird jährlich überprüft und im Rahmen eines Fortschrittsberichts dem Ministerrat vorgelegt. Es zeigt sich, dass die Quote wirkt – denn bereits jetzt erreichen die meisten Unternehmen die neue Zielquote von 50 %. Damit das so bleibt, wurde die Anhebung der Quote von 40 auf 50 % nun offiziell beschlossen.

Die Umsetzung der neuen Quote soll im Laufe der aktuellen Legislaturperiode bis 2029 erfolgen.

"Frauen müssen dort Platz nehmen, wo Entscheidungen getroffen werden – gleichberechtigt, auf Augenhöhe und in ausreichender Zahl. Nur so kann echte Gleichstellung Realität werden. Es freut mich, dass die Bundesregierung aus ÖVP, SPÖ und NEOS heute mit gutem Beispiel vorangeht", erklärt Holzleitner.

Grüne fordern Quote für alle Börsenfirmen

Die Grünen sehen in Halbe/Halbe in Aufsichtsräten staatsnaher Unternehmen einen guten Anfang. "Diese Maßnahme ist ein Schritt in die richtige Richtung, reicht aber bei weitem nicht aus, um die geschlechtsspezifische Lohnlücke nachhaltig zu schließen“, sagt Meri Disoski, Frauensprecherin der Grünen. Dringend notwendig wäre auch eine verbindliche Frauenquote in allen Aufsichtsräten und Vorständen börsennotierter Unternehmen, nicht nur bei den bundesnahen, erklärt Disoski.

Nachdem Frauen nach wie vor weniger verdienen als Männer, brauche es zudem eine verpflichtende Lohntransparenz für Unternehmen ab mindestens 35 Beschäftigten, so die grüne Frauensprecherin.

FPÖ-Kritik: "Bloße Symbolpolitik"

Kritik an der Quotenerhöhung kommt hingegen von der FPÖ. "Das ist nichts weiter als bloße Symbolpolitik. Quoten helfen weder der Gleichberechtigung noch der Lebensrealität unserer Frauen in Österreich", so die freiheitliche Frauensprecherin Rosa Ecker. Und weiter: "Frauen wollen sich durch Leistung und Kompetenz durchsetzen – nicht über künstlich geschaffene Quotenplätze."

{title && {title} } sea, {title && {title} } Akt. 16.04.2025, 13:45, 16.04.2025, 13:10
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