Erstmals seit 1914

"Makaber" – Mumie von Hl. Teresa öffentlich ausgestellt

Erstmals seit über 100 Jahren ist der Leichnam der heiligen Teresa von Ávila öffentlich zu sehen. Tausende Pilger kommen ins spanische Alba de Tormes.
Heute Life
23.05.2025, 11:39

In Alba de Tormes, einem Dorf in der spanischen Provinz Salamanca, wird der teilweise mumifizierte Leichnam der heiligen Teresa von Ávila erstmals seit 1914 wieder öffentlich gezeigt. Tausende Pilger aus Spanien und dem Ausland reisen an, um die Überreste der Ordensgründerin in einem Glasschrein zu sehen.

Die Ausstellung in der Klosterkirche dauert zwei Wochen. Auch weitere Reliquien wie ihr Herz und ein Arm sind zu sehen, wie die Tamedia-Zeitungen vor Ort berichten.

Teresa gilt als Schutzpatronin Spaniens

Teresa starb 1582 in Alba de Tormes. Ihr Körper wurde bislang nur zweimal öffentlich aufgebahrt – 1760 und 1914. Die Gläubigen betrachten sie als Schutzpatronin Spaniens. Viele Pilger fühlen sich laut des Berichts durch die Ausstellung gesegnet. "Incredible", sagt eine Besucherin aus den USA, "ein göttliches Zeichen".

Am Eingang würden strenge Regeln gelten: Fotografieren sei verboten, Helfer mahnten zur Ruhe. Die Kirche verzeichne riesige Besucherschlangen. Manche würden das Ereignis spirituell erleben, andere sich befremdet zeigen. "Mich hat es abgestoßen, wie sie in Teile zerlegt ist", sagt ein Jugendlicher. Sein Freund ergänzt: "Ein historisches Ereignis, aber makaber."

"Niemanden lässt sie gleichgültig"

Der Prior des Klosters, Miguel Ángel González, verteidigt die Ausstellung: "Santa Teresa ist die beliebteste Heilige Spaniens. Niemanden lässt sie gleichgültig." Teresa habe selbst gelehrt, dass das wahre Leben im Himmel beginne.

2024 hatten Experten den Leichnam untersucht. Sie stellten eine stark verformte Wirbelsäule und Gelenkkrankheiten fest. Die Reliquien gelten in der katholischen Tradition als Quelle geistlicher Kraft – auch Spaniens Diktator Franco bewahrte eine Hand der Heiligen als Glücksbringer auf.

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