Ab Donnerstag darf in Schweden Jagd auf den Wolf gemacht werden, nachdem die Regierung dafür im Oktober den Weg freigemacht hatte. Fünf Wolfsfamilien mit insgesamt 30 Wölfen dürfen laut Berichten des "Guardian" geschossen werden. Tierschützer sind der Meinung, diese Entscheidung sei laut EU-Gesetz illegal.
Zwischen 2022 und 2023 soll die Anzahl der Wölfe um fast 20 Prozent zurückgegangen sein – aktuell gibt es 375 dokumentierte Wölfe in Schweden. Die Regierung kündigte an, die Wolfspopulation halbieren zu wollen – zudem werde die Mindestanzahl für einen "günstigen Erhaltungszustand" der Art von 300 auf 170 Tiere gesenkt.
Die Regierung betont, alle Faktoren beim Zusammenleben von Mensch und Tier mit einzubeziehen: "Die Raubtierpolitik muss alle Menschen, die in der Nähe von Wölfen leben und arbeiten, mit einbeziehen. Schwedens Management der Wolfspopulation muss sowohl ökologisch als auch sozial nachhaltig sein" teilte die Klima- und Umweltministerin Romina Pourmokhtari im Oktober in einer Pressemitteilung mit.
Das sehen Kritiker anders – aus ihrer Sicht gefährde eine derart geringe Anzahl die Überlebenschance der Wolfsbevölkerung in Schweden, die schon seit jeher, teilweise aufgrund von Überjagung fragil sei. Tierschützer schlagen vor, dass sich Bauern alternativ mit elektrischen Zäunen vor den Wölfen schützen.