Es ist derzeit eines der heiß diskutierten Themen im Land: Ein mögliches Handyverbot an unseren Schulen. Derzeit gibt es ja eine typisch österreichische Lösung in der Sache – völlig uneinheitliche Regelungen je nach Bundesland und dann auch noch je nach Schule.
Zahlreiche Schulleiter sind bereits dermaßen irritiert, dass die Bildungsdirektion Oberösterreich zuletzt sogar einen klärenden Brief verschicken musste, um darauf hinzuweisen, ob und wie ein Verbot der Mobiltelefone via Hausordnung durchgesetzt werden kann.
In Linz fand am Donnerstagabend der Bundeslehrertag im Oberbank Forum statt. Rund 1.000 Pädagogen versammelten sich dort. Die Vorträge und Diskussionen drehten sich vor allem um die Themenbereiche Personalmangel, Bürokratie, Förderungen für Schüler und – wie so oft – fehlende Mittel.
Eine Umfrage des Market Instituts zeigt großes Misstrauen in der Bevölkerung gegenüber dem Bildungssystem. Großes Vertrauen in Lehrer haben nur 13 Prozent der Befragten. Nicht einmal ein Drittel stuft das System als vertrauenswürdig ein.
Während Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) am Donnerstag die große Verantwortung und Aufgabe der Schulen betonte, mit der man sie nicht alleine lassen dürfe, sprachen einige Gewerkschafter ganz unverblümt über die derzeitigen Probleme. "Immer mehr Eltern und Schüler tanzen den Lehrkräften auf der Nase herum", zitieren die "OÖN" Eva Guserle, Gewerkschaftsvorsitzende der AHS-Bundeslehrer. Es würden Psychologen und administrative Helfer fehlen, kritisiert sie.
Auch über Handys im Unterricht wurde gesprochen. Ein Gewerkschaftsvertreter sagte, man müsse die Eltern viel stärker einbinden. "Wer kauft den Kindern denn ein Handy?". Sollte ein bundesweites Handyverbot tatsächlich kommen, müsse es auch die Möglichkeit von Sanktionen geben, fordert Herbert Weiß, Vorsitzender der AHS-Gewerkschaft. Und alleine, dass diese Möglichkeit von Strafen eingefordert werden muss, sagt schon vieles über das derzeitige Bildungssystem...