Gefährliche Hitze ist tödlich für Kinder, warnt die internationale Hilfsorganisation "Save the Children", die gemeinsam mit der belgischen Vrije Universiteit die Auswirkungen unterschiedlicher Klima-Szenarien untersucht hat. Rund 100 Millionen der 120 Millionen im Jahr 2020 geborenen Kinder werden demnach angesichts der Klima-Erwärmung einer "beispiellosen" extremen Hitze ausgesetzt sein.
"Einflüsse des Menschen wurden bei Hitzewellen, Flussüberschwemmungen, Dürren, Ernteausfällen, Waldbränden und tropischen Wirbelstürmen festgestellt", schreibt das Forscher-Team der Vrije Universiteit.
Fast zehn Jahre nach der Verankerung dieses Ziels im Pariser Abkommen steuern die Länder aufgrund ihrer Klimapolitik auf eine Erwärmung um 2,7 Grad zu. Da selbst diese Verpflichtungen nicht eingehalten werden, gilt derzeit eine Erwärmung von etwa 3,1 Grad als wahrscheinlich.
"Überall auf der Welt müssen Kinder die Hauptlast einer Krise tragen, für die sie nicht verantwortlich sind", sagt Inger Ashing, Geschäftsführerin von "Save the Children". Als Hauptgefahren für Kinder nennt sie gefährliche Hitzewellen, die ihre Gesundheit und ihr Lernen gefährden, weiters Wirbelstürme, die ihre Häuser und Schulen verwüsten und Dürren, die ganze Ernten zerstören.
Der aktuelle Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels die Zahl der heute von extremer Hitze betroffenen Fünfjährigen auf 62 Millionen reduzieren würde – ein Unterschied von 38 Millionen. Das entspricht fast einem Drittel aller Fünfjährigen.
Hitzewellen beeinträchtigen die Gesundheit kleiner Kinder überproportional, da sie das Risiko einer Dehydration, von Atemwegserkrankungen und letztlich der Sterblichkeit erhöhen. Extreme Hitze erschwert außerdem den Zugang zu Nahrungsmitteln und sauberem Wasser und zwingt Schulen zur Schließung – wie dies Anfang 2025 im Südsudan der Fall war –, nachdem einige Schüler an ihren Schreibtischen zusammengebrochen waren.
Nach den aktuellen Klimaschutzversprechen der einzelnen Länder werden selbst Millionen Erwachsene (16 Prozent weltweit) des Jahrgangs 1960 in Amerika, Afrika, dem Nahen Osten und Australien im Laufe ihres Lebens "beispiellosen Hitzewellen" ausgesetzt sein.