Auch wenn die Anzahl der Tiger in freier Wildbahn wieder einen leichten Anstieg verbuchen kann, leben immer noch mehr Tiger in Gefangenschaft als in ihren natürlichen Lebensräumen. So auch die Bengalischen Tiger "Sandy", "Floy", "Tango", "Roxy" und "Sonja", die von Hand aufgezogen wurden, um ihr Leben ungefragt dem Moskauer Zirkus zu widmen.
Durch den Russland-Ukraine-Krieg jedoch und gesundheitliche Probleme des Besitzers stand das Leben der Zirkustiger auf der Kippe. Auch die Tatsache, dass diese Tiere auf den Menschen geprägt wurden und eine Auswilderung völlig unrealistisch wäre, springt das Gut Aiderbichl ein und baut den schönen Raubkatzen gerade ein großes Gehege in Rumänien, welches einem Leben in Freiheit zumindest sehr nahe kommen wird.
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In der Nähe von Oradea in Rumänien, werden gerade mehrere Hektar Land, ein Schwimmteich, und viele Kletter- und Versteckmöglichkeiten im Liska Animal Park Zoo für die fünf Gestreiften vorbereitet.
„Wir hatten großes Glück, dass ein langjähriger Unterstützer von Gut Aiderbichl uns eine entsprechend große Fläche in Rumänien anbieten konnte. Zusammen mit Tiger-Experten und den Behörden vor Ort haben wir es aber nun geschafft und für Sandy, Floy, Tango, Roxy und Sonja ein artgerechtes ‚Für-Immer-Zuhause‘ gebaut,“Dieter EhrengruberGeschäftsführer und Stiftungsvorstand, Gut Aiderbichl
Die 5 bengalischen Tiger, die durch die Unterstützung von Gut Aiderbichl mit Sitz in Henndorf ein neues Zuhause finden, stehen symbolisch für viele Probleme, mit denen die geschmeidigen Raubkatzen weltweit zu kämpfen haben. In ihrem natürlichen Lebensraum werden sie seit Jahrzehnten gewildert und ihr Habitat zerstört. In Europa werden sie in Zirkussen oft nicht artgerecht gehalten. Auf Gut Aiderbichl hat man sich zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein zu schärfen und den Tigern eine Stimme zu geben
Global betrachtet ist die Vernichtung des natürlichen Lebensraums von Tigern, aber auch anderen Wildtieren das größte Problem im Artenschutz. Für das Überleben benötigen die majestätischen Großkatzen weitläufige Reviere in unberührter Natur. Bei zu kleinen Flächen wagen sich die Tiger immer wieder außerhalb der Schutzgebiete, um neue Territorien zu etablieren, was sie besonders anfällig für Wilderei macht – das zweite große Problem der Tiger.
Tigerknochen und andere Teile werden als angebliche Heilmittel verkauft und ihre Felle gelten in einigen Kulturen als Statussymbol. Obwohl China in den 1990er Jahren ein nationales Handelsverbot erließ, werden viele Fälle von Tigerwilderei oftmals nicht aufgedeckt und nicht geahndet. Tiger stehen weiterhin auf der Liste der stark gefährdeten Tiere und benötigen unsere erhöhte Aufmerksamkeit – nicht nur am "Tag des Tigers", sondern an jedem Tag im Jahr.