Der großflächige Stromausfall in Spanien und Portugal wirft Fragen auf – weit über die Versorgungssicherheit der iberischen Halbinsel hinaus.
Heruntergebrochen auf ein Bundesland: In Niederösterreich ist man stolz darauf, eines der besten Netze Europas zu betreiben, heißt es seitens der Netz NÖ: "Um die Versorgungssicherheit von 99,9 Prozent auch in Zukunft zu gewährleisten, werden im aktuellen Geschäftsjahr rund 450 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur investiert."
Konkret umfasse das Modernisierungsprogramm der Netz NÖ bis 2034 den Neu- und Ersatzbau von etwa 55 Umspannwerken, sowie deren Anschlussleitungen. Der Ausbau von rund 700 weiteren Trafostationen soll die Versorgung im Niederspannungsbereich gewährleisten.
Die Lage Österreichs im Herzen Europas bedingt aber auch eine Einbettung in den Stromverbund der Nachbarstaaten. "Kommt es zu einer Störung, die außerhalb des Einflussbereiches der Netz NÖ liegt, kann sich dies auch auf die Versorgung in Niederösterreich auswirken. Je großflächiger diese ausfällt, desto spürbare sind die Effekte auch auf die Zivilbevölkerung. Dafür gilt es Vorkehrungen im Privaten zu treffen", heißt es seitens der Netz NÖ.
Praktische Tipps dazu bietet der Zivilschutz Österreich. Die oberste Regel ist jedenfalls: Ruhe bewahren.
In dem konkreten Fall handelten die europäischen Übertragungsnetzbetreiber rasch, um die Katastrophe abzuwenden. "Kommt es zu einer großflächigen Störung werden die Netzverbindungen getrennt und das betroffene Land im Inselbetrieb stabilisiert", erklärt Christian Schirmer von der Netz NÖ. Österreich ist für den großräumigen Störungsfall vorbereitet und kann auch im entkoppelten Zustand die Stromversorgung selbstständig wieder aufnehmen.
Für den Ernstfall ist man natürlich auch bei der Netz NÖ gerüstet, wo man die interne Kommunikation sowie die mit Behörden und Einsatzorganisationen auf Funk umstellt. In regelmäßigen Übungen zwischen Land, Bundesheer und dem Netzbetreiber wird der Ablauf trainiert und optimiert.
Die Geschäftsführer der Netz NÖ Werner Hengst und Harald Dammerer beruhigen: "Die Krisenpläne der Netz NÖ sind umfassend und erprobt. Auch wenn wir hoffen, dass der Fall nie eintritt: Wir sind vorbereitet."